Russland liefert Brennstoff für iranisches Atomkraftwerk

Ein allgemeiner Überblick über das iranische Atomkraftwerk in Bushehr im Süden des Iran. Foto: epa/Abedin Taherkenareh
Ein allgemeiner Überblick über das iranische Atomkraftwerk in Bushehr im Süden des Iran. Foto: epa/Abedin Taherkenareh

MOSKAU/TEHERAN : Ungeachtet des Atomstreits des Irans mit den USA hat Russland weiteren nuklearen Brennstoff an das erste iranische Atomkraftwerk geliefert. Das teilte die russische Botschaft am Mittwoch in der Hauptstadt Teheran mit. Die Lieferung an die Anlage in der Hafenstadt Buschehr sei notwendig gewesen, damit der Reaktor weiter in Betrieb bleiben könne. «Russland misst der Zusammenarbeit mit dem Iran bei der Kernenergie eine große Bedeutung bei», hieß es. Angaben zur gelieferten Menge wurden zunächst nicht gemacht.

Das iranische Atomprogramm löst weltweit Besorgnis aus. 2018 waren die USA einseitig aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 ausgestiegen und hatten den Iran mit Sanktionen belegt. Nach einem Jahr gab auch der Iran schrittweise immer mehr Regeln der Vereinbarung auf. In dem Abkommen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland hatte sich der Iran verpflichtet, sein Nuklearprogramm so zu gestalten, dass das Land keine Atombomben bauen kann.

Russland und Europa wollen weiter an dem Atomdeal festhalten und rufen immer wieder zum Dialog auf. Dem Iran geht es insbesondere um die Aufhebung der neuen amerikanischen Sanktionen, die das ölreiche Land in eine akute Wirtschaftskrise gestürzt haben.

Das Atomkraftwerk in Buschehr am Persischen Golf dient zivilen Zwecken und ist zur Energiegewinnung und -versorgung gedacht. Moskau hat sich stets dafür ausgesprochen, dass der Iran Atomenergie für zivile Zwecke nutzen kann, aber gleichzeitig vor einer Atombombe im Besitz Teherans gewarnt. Derzeit baut das Land ebenfalls in Buschehr einen zweiten Reaktor, über einen dritten wird derzeit verhandelt.

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