Russland für Teilnahme Chinas an erweitertem G7-Gipfel in USA

Foto: epa/Caroline Blumberg
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MOSKAU/BRÜSSEL: Russland hat sich für eine Teilnahme von China an einem womöglich erweiterten G7-Gipfel in den USA ausgesprochen. Ohne eine Beteiligung Chinas könne ein solches Format kaum eine globale Bedeutung haben, teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Dienstag in Moskau mit. Die Absicht von US-Präsident Donald Trump, zum Gipfel der führenden sieben Industrienationen im Herbst Russland und weitere Staaten einzuladen, gehe in die richtige Richtung, sagte sie.

Es sollten aber auch andere wichtige Staaten dabei sein. Als Beispiel nannte sie China. Russland ist allerdings dagegen, dass Trump versuchen könnte, mit einem solchen Treffen eine internationale Front gegen China zu bilden. Kremlsprecher Dmitri Peskow machte am Dienstag erneut deutlich, dass Trumps Vorschlag einer Einladung für Russland viele Fragen offen lasse. Es werde auf diplomatischen Kanälen versucht, Details zu der Initiative Trumps zu klären.

US-Präsident Trump und Kremlchef Wladimir Putin hatten am Montag auch telefoniert. Grundsätzlich sei Putin ein Anhänger des Dialogs in jeder Hinsicht, hatte Peskow gesagt. Zugleich machte er deutlich, dass es für die Diskussion aktueller internationaler Probleme andere Formate gebe wie die G20 der führenden Industrienationen und Schwellenländer.

Trump - in diesem Jahr der Gastgeber - will den eigentlich für Juni geplanten Gipfel auf September verschieben und dazu andere Länder einladen. Ein früherer Vorstoß des US-Präsidenten für eine Rückkehr Russlands war bei den sechs anderen Staaten auf Ablehnung gestoßen. Russland wurde 2014 nach der Einverleibung der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus der Gruppe ausgeschlossen. Die USA und die EU erließen zudem Sanktionen, die bis heute in Kraft sind.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell machte am Dienstag klar, dass er von einer vollständigen Rückkehr Russlands in den Kreis der G7 wenig hält. Unter den derzeitigen Umständen sei dies schwer vorstellbar, sagte der Spanier in Brüssel. Der Gastgeber des Treffens - in diesem Fall die USA - habe jedoch das Vorrecht, Gäste einzuladen. Borrell betonte, die EU sehe in dem Format einen wichtigen Rahmen für Länder, die Werte und Interessen teilten.

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