Russland fordert Ende des Blutvergießens in Berg-Karabach

Armenien protestiert gegen die Militäraktionen Aserbaidschans in der Region Berg-Karabach. Foto: epa/Armenier Protestieren Gegen Die Militäraktionen Aserbaidschans In Der Region Berg-karabach
Armenien protestiert gegen die Militäraktionen Aserbaidschans in der Region Berg-Karabach. Foto: epa/Armenier Protestieren Gegen Die Militäraktionen Aserbaidschans In Der Region Berg-karabach

MOSKAU/STEPANAKERT: Angesichts des aserbaidschanischen Militäreinsatzes im Südkaukasus hat die armenische Schutzmacht Russland die Konfliktparteien aufgefordert, zivile Opfer zu vermeiden und die Feindseligkeiten unverzüglich zu stoppen. «Wegen der schnellen Eskalation der bewaffneten Auseinandersetzungen in Berg-Karabach rufen wir die Konfliktparteien auf, das Blutvergießen sofort zu beenden, die Kampfhandlungen einzustellen und Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden», hieß es in einer am frühen Mittwochmorgen veröffentlichten Mitteilung des russischen Außenministerium, wie die Nachrichtenagentur Tass berichtete.

Die in der Region stationierten russischen Soldaten unterstützen die Zivilbevölkerung in Berg-Karabach, hieß es weiter. So werde unter anderem medizinische Hilfe geleistet und bei Fragen zur Evakuierungen geholfen.

Die Kampfhandlungen haben nach örtlichen Angaben schon am ersten Tag mindestens 27 Menschen in der betroffenen Region Berg-Karabach das Leben gekostet, darunter zwei Zivilisten. Darüber hinaus wurden in der Konfliktregion mehr als 200 Menschen verletzt. Aus 16 Orten wurden den Angaben zufolge rund 7000 Bewohner vor dem aserbaidschanischen Beschuss in Sicherheit gebracht.

Das autoritär geführte Aserbaidschan hatte den breit angelegten Militäreinsatz zur Eroberung Berg-Karabachs am Dienstagmorgen begonnen. Die Region liegt zwar auf aserbaidschanischem Staatsgebiet, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Die beiden ehemals sowjetischen Nachbarländer kämpfen bereits seit Jahrzehnten um Berg-Karabach. Im jüngsten Krieg 2020 hatte die durch Öl- und Gaseinnahmen hochgerüstete Armee Aserbaidschans bereits weite Teile Karabachs erobert.

Die Türkei gilt als Schutzmacht Aserbaidschans, wohingegen das christlich-orthodoxe Armenien traditionell auf die Unterstützung Russlands setzt.

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