Russland erinnert an Terrorangriff auf Schule von Beslan

BESLAN (dpa) - Mit Trauerveranstaltungen hat Russland Menschen an das blutige Geiseldrama in Beslan in der Konfliktregion Nordkaukasus vor 15 Jahren erinnert. Hinterbliebene, Anwohner und Besucher brachten am Sonntag zum Schulbeginn Blumen und Bilder in die ehemalige Turnhalle der Kleinstadt, die heute eine Gedenkstätte ist.

Bei der dreitägigen Geiselnahme in der Schule in der russischen Teilrepublik Nordossetien waren 2004 insgesamt 334 Menschen getötet worden, darunter 186 Kinder.

Rund 30 islamistische Extremisten hatten damals zu Beginn des Schuljahres mehr als 1100 Lehrer, Schüler und Eltern ohne Essen und Wasser festgehalten. Die Lage eskalierte am 3. September nach einer Explosion; ein stundenlanges Feuergefecht mit den Spezialeinheiten folgte.

Viele Hinterbliebene werfen Russland vor, dadurch das Leben der Geiseln riskiert zu haben. Der Einsatz sei zudem weder sorgfältig vorbereitet noch ausreichend kontrolliert worden, kritisierte unter anderem der Opferverband «Stimme Beslans». Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg gab den Familien 2017 Recht und verurteilte Russland zu drei Millionen Euro Schmerzensgeld.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.