MOSKAU/DAVOS (dpa) - Russland droht mit einem Boykott des Weltwirtschaftsforums (WEF) im schweizerischen Davos, sollten russische Großunternehmer an dem Jahrestreffen nicht teilnehmen dürfen. Das kündigte Ministerpräsident Dmitri Medwedew am Dienstag russischen Medien zufolge bei der Libyen-Konferenz im italienischen Palermo an. Sollten die Einschränkungen nicht aufgehoben werden, werde Russland die Teilnahme von Staatsbediensteten und Unternehmen mit staatlichem Anteil in Davos absagen, sagte Medwedew.
Medienberichten zufolge soll das WEF drei prominenten russischen Geschäftsleuten, gegen die US-Sanktionen verhängt wurden, nahegelegt haben, nicht an dem Treffen Ende Januar teilzunehmen. Der Kreml hatte dies scharf kritisiert. Das WEF wollte das zunächst nicht bestätigen. Betroffen sind demnach die Unternehmer Oleg Deripaska (EN+ Group), Viktor Wekselberg (Renova) und Andrej Kostin (VTB Bank).
Beim Weltwirtschaftsforum, das jeweils im Januar veranstaltet wird, treffen sich Spitzenpolitiker, Wirtschaftsbosse und Wissenschaftler. Sie diskutieren über aktuelle Themen und suchen Antworten auf politische, soziale und wirtschaftliche Probleme. Sowohl Deripaska als auch Kostin und Wekselberg hatten bereits mehrfach am WEF-Jahrestreffen teilgenommen.
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