JAKARTA (dpa) - Russland hat sich gegen Vorwürfe zur Wehr gesetzt, die bevorstehende Präsidentenwahl in Indonesien beeinflussen zu wollen. Die russische Botschaft in der Hauptstadt Jakarta erklärte am Montag, solche Behauptungen hätten «keine Grundlage». Die Vertretung reagierte damit auf Äußerungen des amtierenden indonesischen Präsidenten Joko Widodo, der am Wochenende der Opposition vorgeworfen hatte, «russische Propaganda» zu verbreiten.
In Indonesien - mit mehr als 250 Millionen Einwohnern eine der größten Demokratien der Welt - wird am 17. April ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Joko (57) bemüht sich um eine zweite Amtszeit. Wie bei der Präsidentenwahl vor fünf Jahren kommt es zu einem Duell mit dem ehemaligen General Prabowo Subianto (67). Damals gewann der heutige Staatschef knapp. In den Umfragen liegt er auch dieses Mal vorn. Es gibt nur einen einzigen Durchgang.
Bei einem Wahlkampfauftritt am Wochenende hatte Joko der Gegenseite vorgeworfen, «russische Propaganda zu verbreiten, was endlose Ströme von Lügen und Verleumdungen mit sich bringt». Die Botschaft erklärte dazu, Russland mische sich «grundsätzlich nicht in die inneren Angelegenheiten und Wahlprozesse anderer Staaten ein». Indonesien ist das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt.