Militär rechtfertigt massiven Raketenangriff auf Ukraine

Offizieller Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, General Igor Konashenkov. Foto: epa/Maxim Shipenkov
Offizieller Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, General Igor Konashenkov. Foto: epa/Maxim Shipenkov

MOSKAU: Das russische Verteidigungsministerium hat den massiven Raketenangriff auf die Energieversorgung der Ukraine mit deren angeblicher militärischer Bedeutung zu rechtfertigen versucht. Ziel der Attacke seien «das militärische Kommandosystem der Ukraine und die damit verbundenen Energie-Anlagen» gewesen, sagte Sprecher Igor Konaschenkow am Mittwoch in Moskau. Russland habe die Raketen am Vortag von Flugzeugen und von Schiffen aus abgeschossen. Das Ziel des Angriffs sei erreicht worden, sagte er.

Nach ukrainischer Zählung feuerten die russischen Streitkräfte mehr als 90 Raketen sowie Kampfdrohnen ab. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge war es der schwerste russische Angriff auf die Energieversorgung des Landes seit Kriegsbeginn am 24. Februar. Auch wenn ein Großteil der anfliegenden Geschosse abgefangen worden sei, hätten die Einschläge der anderen Raketen schwere Schäden angerichtet. Für etwa zehn Millionen Menschen fiel zeitweise der Strom aus, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte.

Der russische Militärsprecher Konaschenkow stellte es so dar, als sei die Hauptstadt Kiew nicht angegriffen worden. Die Schäden in der Millionen-Metropole seien von herabstürzenden Trümmern ukrainischer Flugabwehrraketen verursacht worden, behauptete er.

Auch die Raketentrümmer in dem ostpolnischen Dorf Przewodow an der Grenze zur Ukraine stammten von einem Flugabwehrsystem S-300 der Ukraine, sagte der General. Zu diesem Schluss seien russische Rüstungsexperten durch die Analyse von Fotos der Trümmerteile an der Einschlagstelle gekommen. Angaben, dort sei am Dienstag eine russische Rakete eingeschlagen, nannte Konaschenkow eine Provokation. Russland habe im Abstand von 35 Kilometern zur polnischen Grenze keine Ziele beschossen, sagte er.

Die USA gehen nach vorläufigen Angaben ebenfalls davon aus, dass die in dem polnischen Dorf gefundenen Teile von einem System S-300 der ukrainischen Armee abgefeuert wurden. Durch den Einschlag wurden zwei Polen getötet.

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Strauss 26.11.22 09:54
Jetzt streitet Frankreich und Deutschland
wieder wegen einem gemeinsamen Kampf Yet.
Ja , Menschenskind da lachen uns doch die Amerikaner aus.....
Ganz Europa wird jetzt bedroht mit den viel zu grossen Flüchtligsströmen die wir nicht mehr aufnehmen können . Die gehen nicht nach USA. Auch die Nato versteht unsere europäischen Probleme nicht.
FAZIT
Jetzt muss in Europa mit gemeinsamer militärischer Kraft der Ukraine viel effizienter selbst geholfen werden. Ob dies der Raffael aus Frankreich , eine Fliegerstaffel aus Spanien oder die Schweden mit dem Drakken sind, spielt überhaupt keine Rolle.
Strauss 25.11.22 16:43
Na also ...
Wenn die von Flugzeugen her Raketen schiessen , können die heruntergeholt werden. Ein Schiff feuert nur noch einmal ein ähnliches Geschoss ab. Der russische Machtapparat kann nur so durch Dezimierung seiner
Waffen- und Munitionslager in die Enge getrieben werden. Dagegen sind reine Sanktionen zu wenig effektiv.
Dieter Kowalski 16.11.22 20:10
Wird Zeit, dass die Ukraine vice versa auch die Energieversorger Russlands aufs Korn nimmt.