TEHERAN/PARIS (dpa) - Irans Präsident Hassan Ruhani hat den Rückzug iranischer Truppen aus Syrien nicht ausgeschlossen. Ruhani hofft nach eigenen Worten, dass die Wurzeln des Terrorismus in Syrien schnellstens ausgetrocknet werden können. «Damit besteht in der Tat auch keine Notwendigkeit mehr für die Präsenz ausländischer Truppen in Syrien», sagte er am Dienstagabend in einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron.
Der iranische Präsident betonte, der Iran sei auf Wunsch der syrischen Regierung in dem Land, um gemeinsam den Terrorismus zu bekämpfen. Russland, der Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz sind die wichtigsten Verbündeten der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Besonders die Präsenz des Irans und der Hisbollah in Syrien haben zuletzt die Spannungen im Nahen Osten verschärft. Israel sieht sich durch iranische Raketen bedroht, die nach israelischen Angaben in Syrien stationiert wurden.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte in einem Treffen mit Assad letzten Monat in Sotschi vorgeschlagen, dass sich nach den Erfolgen im Kampf gegen den Terrorismus und mit Beginn des politischen Prozesses alle ausländischen Truppen aus Syrien zurückziehen sollten.
Thema des Telefonats war auch die Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran. Macron schlug dazu laut einer Mitteilung des Élyséepalastes «als Antwort auf ein Gesuch des Iran» ein neues Ministertreffen mit Teheran vor. Macron erinnerte an den Willen Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands, Russlands und Chinas, das 2015 vereinbarte Atomabkommen nach dem Ausstieg der USA weiter umzusetzen. Macron hoffe, «dass der Iran seinerseits seine Verpflichtungen ohne Zweideutigkeit erfüllt», so der Élyséepalast weiter.