PORT SUDAN: Es gibt weder einen sicheren Weg aus den Kampfgebieten noch einen Zugang für Hilfsgüter für tausende Menschen in der umkämpften Stadt al-Fascher. Das Rotes Kreuz appelliert an die Konfliktparteien.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) appelliert an die Konfliktparteien im Sudan, Zugang zu den Menschen in der seit Monaten umkämpften Stadt al-Fascher in der Region Nord Darfur zu ermöglichen. Die Hauptzugangsrouten in die Stadt seien unpassierbar und trotz mehrfacher Bemühungen sei es dem IKRK nicht gelungen, Hilfsgüter nach al-Fascher zu bringen, teilte eine Sprecherin mit. Tausende Zivilisten sitzen ihr zufolge in der Falle.
Im Sudan herrscht seit fast 16 Monaten ein blutiger Machtkampf zwischen dem de-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Der Konflikt hat die nach UN-Angaben weltweit größte Flüchtlingskrise ausgelöst. Mehr als zehn Millionen Menschen wurden vertrieben oder flohen, viele von ihnen mehrfach.
Das Welternährungsprogramm WFP und mehrere Hilfsorganisationen warnten mehrfach vor einer drohenden Hungerkatastrophe. Schon jetzt gibt es den Angaben nach Tote, gerade unter Säuglingen und Kleinkindern, die an den Folgen schwerer Unterernährung sterben.
Das IKRK begrüßte zwar, dass der sudanesische Regierungsrat die Öffnung des Grenzübergangs Adre zum Tschad für drei Monate angeordnet hat. Von dort sind bereits Dutzende Wagen mit Hilfsgütern unterwegs nach West-Darfur. Jede Initiative, die humanitären Zugang verbessere, sei eine «wichtige und ermutigende Entwicklung», hieß es. Allerdings fallen diese drei Monate mit der Regenzeit zusammen. Schon jetzt sind viele Straßen nach schweren Überschwemmungen unpassierbar.