Migranten Teil von «hybrider Kriegsführung»

Foto: Pixabay
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ROM: Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto hat die steigende Zahl von Mittelmeermigranten mit einer «hybriden Kriegsführung» russischer Söldner in Verbindung gebracht. Die massive Zunahme von Ankünften aus Afrika sei auf den Einfluss der russischen Söldnergruppe Wagner in einigen afrikanischen Ländern zurückzuführen, sagte der Minister laut einer Mitteilung am Montag.

Italien diskutiert seit Wochen über die Ankunft Tausender Migranten, die sich in zumeist seeuntauglichen Booten von Afrika aus über das Mittelmeer auf den Weg nach Italien machen. Medien sprechen bereits von einem «Migranten-Boom».

So erreichten am Wochenende mehr als 1200 Menschen Italien. Vor der libyschen Küste kam es am Sonntag zudem zu einem Bootsunglück, bei dem 30 Menschen weiter als vermisst gelten. Bei einem Unglück vor der süditalienischen Küste vor rund zwei Wochen starben Dutzende Menschen. Insgesamt hat Italien seit Anfang Januar nach offiziellen Zahlen bereits mehr als 20.000 Migranten registriert - in den beiden Vorjahren waren es zu diesem Zeitpunkt jeweils etwa 6000.

Russland will Crosetto zufolge einige Länder, allen voran Italien, schädigen und letztlich ihre geostrategischen Entscheidungen beeinflussen.

Russland versucht seinen Einfluss in Afrika auszubauen. Außenminister Sergej Lawrow besuchte in diesem Jahr unter anderem Südafrika, Botsuana, Angola, Eswatini und den Krisenstaat Mali. Im Vorjahr war er in Ägypten, der Republik Kongo, Uganda und Äthiopien. Die Besuche demonstrieren Moskaus Teilnahme am «Wettlauf um Afrika» mit China und den USA. Die Söldnergruppe Wagner agiert in mehreren afrikanischen Ländern wie Mali, Libyen, der Zentralafrikanischen Republik und Mosambik.

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