Rohingya-Vertriebene verlangen sichere Rückkehr nach Myanmar

Foto: epa/Monirul Alam
Foto: epa/Monirul Alam

DHAKA (dpa) - Ein Jahr nach Beginn der Massenvertreibungen durch die Armee in Myanmar haben Tausende Rohingya-Flüchtlinge für eine sichere Rückkehr in ihre Heimatdörfer demonstriert. Die Flüchtlinge in den Lagern um Cox's Bazar in Bangladesch forderten am Samstag mehr internationalen Druck auf die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. In Myanmars Nachbarland Bangladesch leben inzwischen knapp eine Million Rohingya in Flüchtlingslagern unter teils erbärmlichen Bedingungen.

Am 25. August 2017 hatten Rohingya-Rebellen in Myanmar Posten der Sicherheitskräfte angegriffen. Die Armee vertrieb daraufhin Hunderttausende Mitglieder der staatenlosen, muslimischen Minderheit aus ihren Dörfern. Es gab Berichte über Tötungen, Brandstiftung, Folter und Vergewaltigung. Die UN sprachen von «ethnischer Säuberung» und «Kennzeichen von Völkermord». Myanmar garantiert trotz internationalen Drucks keine sichere Rückkehr. Sie gelten dort als illegale Einwanderer, obwohl viele seit Generationen in dem Land lebten.

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Leserkommentare

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Alois Amrein 28.08.18 10:06
Ethnische Säuberung
Was das burmesische Militär vor einem Jahr gemacht hat, ist ethnische Säuberung, inkl. Kriegsverbrechen, und das gehört vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Die "friedlichen Burmesen" haben sich als hasserfüllte und gewalttätige Menschen erwiesen, angeführt von verblendeten buddhistischen Mönchen und natürlich von der Armee. Die Friedens-Nobelpreis-Trägerin Aung SanSuu Kyi hat kläglich versagt und soll ihren Titel umgehend zurückgeben. Die internationale Gemeinschaft (UNO, EU, China, Russland, USA) ist gefordert und muss die Rückführung der Kriegsflüchtlinge erwingen, notfalls mit Gewalt, denn das sehr arme Bangladesh ist überfordert mit der riesigen Flüchtlingswelle.