RAYONG: Vor dem Industriegebiet Map Ta Phut in der Ostküstenprovinz Rayong sind einem Bericht der lokalen Zeitung „The Nation“ folgend 400.000 Liter Rohöl ins Meer ausgelaufen. Die thailändische Tageszeitung „Bangkok Post“ wiederum sprach von 160.000 Litern, was zwischenzeitlich auch vom thailändischen Seefahrtsamt bestätigt wurde.
Grund für den massiven Ölaustritt war ein Leck in einer Pipeline der Star Petroleum Refining Plc an einer schwimmenden Anlegestelle, die sich mehrere Kilometer vor der Küste des Industriegebietes befindet und an der Öltanker Rohöl umladen können.
Die Behörden befürchten, dass die Folgen des Unfalls weitaus schlimmer sein könnten als die der Ölpest im Jahr 2013. Der Vorfall ereignete sich am Dienstag um 21.06 Uhr, bestätigte das Unternehmen Star Petroleum Refining Plc.
In der Erklärung heißt es, dass das Unternehmen Notfallteams entsandt hat, um die erforderlichen Notfallmaßnahmen für die Bekämpfung der Ölpest zu ergreifen. Alarmiert wurden alle zuständigen Regierungsbehörden, die angrenzenden Gemeinden, das Umweltüberwachungs- und -kontrollzentrum des Industriegebiets Eastern Seaboard und die Notfalleinsatzzentrale sowie auch andere Unternehmen in der Region.
Star Petroleum Refining Plc entschuldigte sich für den Unfall und kündigte eine Untersuchung an. In einer späteren Erklärung teilte das Unternehmen mit, dass es ihm am Mittwoch um 12.18 Uhr gelungen sei, den Ölaustritt aus der unterseeischen Leitung zu stoppen und die Situation unter Kontrolle zu bringen. Das Unternehmen teilte weiter mit, dass es den Ölteppich mit Dispersionsmitteln bekämpft und mehrere Schiffe an der Aktion beteiligt sind.
Die Umweltschutzbehörde warnte zwischenzeitlich, dass das ausgelaufene Rohöl am Freitag um 17 Uhr den Strand Mae Rampueng und den Khao-Laem-Ya-Mu-Koh-Samet-Nationalpark in der Provinz Rayong erreichen könnte. Nach Angaben des Umweltministeriums könnten die Gebiete mit dem ausgelaufenen Rohöl belastet werden.
Puchong Saritchaikul, Direktor des Ersten Amtes für Meeres- und Küstenressourcen, teilte der Presse mit, es gebe ein kleines Leck in der Unterwasserleitung und das 0,9 Zentimeter große Loch sei durch biologischen Abbau verursacht worden, hauptsächlich durch Seepocken.
Der Experte für Meereslebewesen Thon Thamrongnawasawat warnte auf Facebook, dass die derzeitige Situation in Rayong weitaus schlimmer sein könnte als die Ölkatastrophe im Jahr 2013. Laut Khun Ton könnte Wind aus nördlicher Richtung dazu führen, dass ein Teil des ausgetretenen Öls die Küste Rayongs erreichen könnte. Der Nordwind könnte jedoch auch die Urlaubsinsel Koh Samet – weltbekannt für ihre puderzuckerweißen Strände – vor einer Katastrophe bewahren. Dennoch rief er die Insulaner auf, auf der Hut zu sein, da sich das Eiland nicht weit entfernt von der Küste befindet.
Im Juli 2013 kam es an der Ölleitung des Unternehmens PTT Global Chemical Public Company Limited während der Rohölverladung mit einem Tanker zu einem Leck, wodurch 50.000 Liter Rohöl ausliefen. Die Katastrophe, die sich etwa 20 Kilometer südöstlich des Industriegebietes Map Ta Phut ereignete, hatte dem Tourismus auf Koh Samet massiv geschadet und die Meeresumwelt für mehrere Jahre beeinträchtigt.
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