Rettung von Nashorn-Unterart geht nach weiter

Foto: Pixabay/David Mark
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BERLIN/NAIROBI: Nach einer durch die Corona-Pandemie erzwungenen Pause konnten Forscher ihre Arbeit zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns fortsetzen. Am Dienstag entnahmen Wissenschaftler unter anderem des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) den letzten zwei lebenden Weibchen im kenianischen Wildreservat Ol Pejeta zehn Eizellen.

Diese dritte Eizellenentnahme sollte ursprünglich im Mai stattfinden, musste aber wegen der Corona-bedingten Reisebeschränkungen verschoben werden. Die Pandemie stelle nicht nur die Forscher sondern auch Partnerorganisationen wie Ol Pejeta, die vom Tourismus abhängig sind, vor «existenzbedrohende Herausforderungen», teilte das IZW mit. «In mehrerlei Hinsicht stellt die Covid-19-Pandemie eine neue Bedrohung für Artenschutzprojekte in aller Welt dar.»

Wissenschaftler des IZW sowie aus den USA, Japan und Italien versuchen, Mithilfe künstlicher Befruchtung die Unterart des Nördlichen Breitmaulnashorns vor dem Aussterben zu retten. Einst lebten Tausende der Tiere in Afrika, sie wurden aber vor allem durch Wilderei ausgerottet. Nun gibt es nur noch zwei Tiere auf der Welt, zwei Weibchen, die aber keine Jungen austragen können. Das letzte Männchen Sudan starb bereits 2018. Die Forscher wollen die entnommenen Eizellen mit zuvor eingefrorenen Spermien befruchten und diese dann in eine Leihmutter - einem verwandten Südlichen Breitmaulnashorn - einsetzen.

«Biologische Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage, aber sie ist zunehmend durch Lebensraumzerstörung, Umweltverschmutzung und Klimawandel bedroht», teilte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am Dienstag mit. Das Nördliche Breitmaulnashorn sei zu einem «Symbol für unsere gemeinsamen Anstrengungen im Kampf gegen den Verlust der biologischen Vielfalt geworden».

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