Rekordsieg für Serena Williams

Kohlschreiber bei US Open raus

Die US-Amerikanerin Serena Williams bei ihrem Spiel am zweiten Tag der Offenen US-Tennismeisterschaften in Flushing Meadows. Foto: epa/Jason Szenes
Die US-Amerikanerin Serena Williams bei ihrem Spiel am zweiten Tag der Offenen US-Tennismeisterschaften in Flushing Meadows. Foto: epa/Jason Szenes

NEW YORK: Auf dem angestrebten Weg zu ihrem 24. Grand-Slam-Triumph hat Serena Williams eine weitere Bestmarke erreicht. Für einen deutschen Routinier sind die US Open dagegen schon wieder beendet.

Mit ihrem 102. Sieg bei den US Open hat Serena Williams einen Rekord aufgestellt und die zweite Runde des Grand-Slam-Turniers erreicht. Die 38 Jahre alte Tennisspielerin aus den USA setzte sich am Dienstag (Ortszeit) gegen ihre zehn Jahre jüngere Landsfrau Kristie Ahn in 81 Minuten mit 7:5, 6:3 durch. Damit überholte Williams in der US-Open-Statistik Chris Evert, die in der Geschichte des Profitennis 101 Matches in New York gewann.

«Das ist cool. Ich glaube, dass ich das nicht genug wertschätze, aber ich bin mitten in einem Grand Slam. Daher ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, sich mit Rekorden zu beschäftigen, wenn ich daran denke, ein Turnier zu gewinnen», sagte Williams.

Sie strebt ihren 24. Titel bei einem der vier weltweit bedeutendsten Turniere an. Damit würde sie mit der australischen Rekordhalterin Margaret Court gleichziehen. Ihre nächste Gegnerin ist am Donnerstag die Russin Margarita Gasparjan. Auf die Frage, ob sie sich an ihren ersten Sieg 1998 gegen die Australierin Nicole Pratt bei den US Open erinnern könne, sagte Williams: «Ich weiß, dass ich oft über drei Sätze gehen musste gegen sie, aber an das Match kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern.» Lediglich an die Niederlage gegen die Rumänin Irina Spirlea in Runde drei könne sie sich erinnern. «Aber an kein anderes Match. Das ist so typisch Serena», sagte sie und lachte.

Mit einem gewaltigen Kraftakt schaffte es der ehemalige Weltranglisten-Erste Andy Murray in die zweite Runde. Der 33 Jahre alte Brite rang den Japaner Yoshihito Nishioka 4:6, 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:4), 6:4 nieder. Murray, der seine Karriere Anfang 2019 wegen einer erneuten Operation an der Hüfte eigentlich bereits beenden wollte und in dem Jahr in Wimbledon mit Williams im Mixed antrat, nutzte nach 4:38 Stunden seinen ersten Matchball. Im vierten Satz hatte er einen Matchball abgewehrt. «Ich habe mich wirklich für ihn gefreut. Ich bin ein großer Fan von ihm. Ich weiß, wie es ist, verletzt und schon abgeschrieben zu sein», sagte Williams.

Für den deutschen Routinier Philipp Kohlschreiber dagegen ist das erste Grand-Slam-Turnier nach der mehrmonatigen Corona-Zwangspause schon wieder beendet. Der 36 Jahre alte Augsburger verlor gegen Vasek Pospisil aus Kanada 6:7 (4:7), 5:7, 6:7 (3:7). «Er hat von hinten fast tadellos gespielt und die Ballwechsel bestimmt», sagte Kohlschreiber, der als dritter der anfangs fünf deutschen Herren gleich zum Auftakt ausgeschieden ist. Auch Peter Gojowczyk und Dominik Koepfer verpassten den Einzug in die zweite Runde.

Am Mittwoch kämpfen Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff um das Weiterkommen in die dritte Runde. Zudem steht das deutsche Damen-Duell zwischen Angelique Kerber und Anna-Lena Friedsam an.

Die Bedingungen beim ersten Grand Slam seit den Australian Open, der Wimbledon-Absage und der Verschiebung der French Open auf Ende September nannte Kohlschreiber «sehr anstrengend». Vor allem die fehlende Unterstützung durch die Zuschauer nannte der Davis-Cup-Spieler «wirklich brutal und sehr traurig».

Auch das Leben in der sogenannten Blase zwischen Hotel und Anlage und ohne Zugang nach Manhattan beispielsweise sei gewöhnungsbedürftig gewesen. «So richtig Freude hat das nicht gemacht, die qualitativ hochwertige Zeit hat gefehlt», sagte Kohlschreiber und gab zu: «So schade es ist, dass ich ausgeschieden bin, so froh bin ich, dass ich hier auch wieder wegkomme.» Nach seiner Rückkehr nach Europa hofft er nun auf eine Wildcard für das Sandplatz-Turnier in Kitzbühel.

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