Meth nach Australien geschmuggelt

​Drei Angeklagte

Archivfoto: epa/Fredrik Von Erichsen
Archivfoto: epa/Fredrik Von Erichsen

MELBOURNE (dpa) - Ein halbes Jahr nach dem Rekordfund von fast 1,6 Tonnen der illegalen Designerdroge Crystal Meth in Australien sind drei Menschen wegen Rauschgiftschmuggels angeklagt worden.

Unter ihnen seien zwei Angestellte der australischen Zollbehörde, die ihre Position und ihr Wissen für den Transport der Drogen genutzt hätten, sagte der stellvertretende Chef der Grenzschutzbehörde, Neil Gaughan, am Donnerstag Journalisten in Melbourne. Die beiden seien wahrscheinlich von einem Verbrechersyndikat benutzt worden. «Es gibt noch Menschen über ihnen, von denen wir glauben, sie zu kennen». Man arbeite daran, diese ebenfalls zur Verantwortung zu ziehen.

Auf einem Frachter aus Thailand hatte die Polizei in Melbourne im Juni knapp 1,6 Tonnen der synthetischen Droge im Wert von mehr als 740 Millionen Euro entdeckt. Es war die größte Menge Rauschgift, die jemals auf australischem Boden beschlagnahmt wurde. Das Crystal Meth - eigentlicher Name Methamphetamin - war in vakuumdicht verschlossenen Tüten verpackt, die in Lautsprecherboxen versteckt waren. Die drei Verdächtigen, zwei Männer und eine Frau, waren nach Razzien in mehreren Häusern in Melbourne am Mittwoch festgenommen worden. Sie wurden am Donnerstag einem Richter vorgeführt. Die Höchststrafe für Drogenschmuggel in Australien ist lebenslange Haft.

Nach Schätzungen werden in Australien pro Jahr annähernd zehn Tonnen Crystal Meth - auch Ice oder Meth genannt - konsumiert. In dem Land gebe es eine «schwere Epidemie» des Drogenkonsums und eine unersättliche Nachfrage nach illegalen Drogen, heißt es bei australischen Behörden. Dies verleite Schmuggler dazu, immer neue Wege zu finden, um Drogen ins Land zu bringen.

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