KAMPALA: Tausende Ugander gehen gegen die Regierung auf die Straße. Sie werfen Politikern vor, sich an der Staatskasse zu bereichern. Der Sicherheitsapparat reagiert mit Härte.
Im ostafrikanischen Uganda sind bei regierungskritischen Protesten nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mehr als 100 Demonstranten festgenommen worden. Eine Gruppe von Anwälten bezeichnete die Festnahmen als unrechtmäßig und forderte die sofortige Freilassung derer, die sich öffentlich gegen Korruption innerhalb der Regierungselite aussprachen. Den Gefangenen werde weder Kontakt zu ihren Familien noch zu Anwälten gewährt, sagte Anwalt Eron Kiiza der Deutschen Presse-Agentur.
Amnesty International kritisierte die Festnahmen. «Die brutalen Methoden, mit denen die ugandische Regierung friedliche Demonstranten zum Schweigen bringt, sind offensichtlich ein Zeichen dafür, dass sie Andersdenkende mit aller Härte unterdrückt», so die Menschenrechtsorganisation.
Schon am Dienstag hatten vor allem junge Ugander in den Straßen der Hauptstadt Kampala gegen Veruntreuung von Staatsgeldern demonstriert. Polizeikräfte und Soldaten gingen an beiden Tagen gewaltsam gegen die Teilnehmer vor. Präsident Yoweri Museveni, der das Land seit knapp 40 Jahren regiert, hatte die Demonstranten zuvor gewarnt, sie «spielen mit Feuer».
Auch im Nachbarland Kenia hatten Bürger diesen Monat über mehrere Tage gegen die Regierungsführung, Verschwendung und Korruption demonstriert und den Rücktritt von Präsident William Ruto gefordert. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden mindestens 39 Menschen von Sicherheitskräften getötet. Dutzende weitere wurden verletzt.
Die junge Generation in der Hauptstadt Kampala, die gern endlich frischen Wind und demokratischen Fortschritt hätte, steht da rein mengenmäßig auf fast verlorenem Posten bei den (zusätzlich komplett manipulierten) Wahlen -
beide Interessen sind ja nachvollziehbar..