Regierung sucht nach Lösungen für verhaftete Journalisten

Trotz harten Durchgreifen der Sicherheitskräfte demonstrieren die Menschen auf den Straßen Myanmars gegen den Militärputsch. Foto: epa/Stringer
Trotz harten Durchgreifen der Sicherheitskräfte demonstrieren die Menschen auf den Straßen Myanmars gegen den Militärputsch. Foto: epa/Stringer

CHIANG MAI: Drei Journalisten und zwei Aktivisten aus Myanmar wurden in Chiang Mai wegen illegaler Einreise festgenommen. Sie müssen mit ihrer Abschiebung rechnen.

Der Sprecher des Außenministeriums, Tanee Sangrat, erklärte indessen, dass die Behörde nach einem Ausweg aus dem Fall suche: „Die betroffenen thailändischen Behörden koordinieren sich, um mögliche humanitäre Lösungen für diesen Fall zu finden.“

Der Broadcaster DVB (Democratic Voice of Burma) appellierte an Thailand, die Fünf nicht nach Myanmar abzuschieben, wo die Nachrichtenorganisation von der Junta verboten wurde. „Ihr Leben wäre in ernster Gefahr, wenn sie zurückkehren würden“, sagte Aye Chan Naing, Geschäftsführer von DVB, in einer Erklärung, die auch dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen übermittelt wurde. Dort heißt es weiter, die Fünf seien vor dem harten Vorgehen der Armee in Myanmar seit dem Putsch vom 1. Februar geflohen.

Thapanapong Chairangsri, Polizeichef des San-Sai-Bezirks in der Provinz Chiang Mai, teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, fünf Männer aus Myanmar seien wegen illegaler Einreise festgenommen worden und sollten am Dienstag vor Gericht gestellt werden. Er sagte weiter, dass sie in Übereinstimmung mit dem Gesetz abgeschoben würden, fügte aber hinzu, sie würden wegen des Ausbruchs des Coronavirus 14 Tage in Haft gehalten. Dann würden sie der Einwanderungsbehörde übergeben.

In einer per E-Mail versandten Erklärung sagte der Foreign Correspondents' Club of Thailand: „Diese fünf Personen würden wegen ihrer Arbeit und ihrer Verbindung mit der DVB mit Sicherheit mit Festnahme und Verfolgung rechnen müssen, wenn nicht sogar mit Schlimmerem, und sie sollten unter keinen Umständen nach Myanmar zurückgeschickt werden. Vielmehr sollten die DVB-Journalisten und ihre Mitarbeiter aus der Haft entlassen werden, ihnen sollte dringend Schutz angeboten und das Recht gewährt werden, vorübergehend in Thailand zu bleiben."

Und weiter: „Mehr als 70 Journalisten befinden sich unter den rund 5.000 Menschen, die seit dem Militärputsch am 1. Februar von den Sicherheitskräften verhaftet wurden. Die überwiegende Mehrheit befindet sich weiterhin in Haft, und das zu einer Zeit, in der es zahlreiche Berichte über Folter und außergerichtliche Tötungen gibt. Die Welt beobachtet, was die thailändischen Behörden in diesem wichtigen Fall für die Pressefreiheit in Myanmar und der Region tun, und für den Schutz derjenigen, die vor dem brutalen Vorgehen der Junta gegen unabhängige Medien und die Zivilgesellschaft fliehen."

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