Regierung setzt neuen Verwalter bei insolventer Alitalia ein

Foto: epa/Giuseppe Lami
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ROM (dpa) - Die italienische Regierung hat bei der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia einen neuen Insolvenzverwalter eingesetzt.

Der Anwalt Giuseppe Leogrande ersetzt die drei staatlichen Kommissare, die Alitalia bislang geführt haben. Der Staat werde Leogrande dabei unterstützen, den endgültigen Neustart der Airline auf den Weg zu bringen, sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Stefano Patuanelli, am Freitag.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Regierung in Rom einen weiteren Überbrückungskredit in Höhe von 400 Millionen Euro für Alitalia genehmigt. So soll der Flugbetrieb der Gesellschaft vor einem möglichen Verkauf bis zum 31. Mai 2020 garantiert werden, wie es hieß. Die staatliche Kredite für die Fluggesellschaft summieren sich auf nunmehr rund 1,3 Milliarden Euro. Es gilt als unwahrscheinlich, dass das Unternehmen sie jemals zurückzahlen kann. Damit würden die Kredite aus Sicht der EU-Kommission aber zu unerlaubten Subventionen.

Am 21. November war eine schon sieben Mal verlängerte Frist zur Rekapitalisierung der seit Mai 2017 insolventen Airline abgelaufen. Eigentlich sollten die italienischen Staatsbahnen (FS) mit dem Infrastrukturkonzern Atlantia und der US-Gesellschaft Delta Air Lines ein Konsortium für die Übernahme bilden. Vierter Partner wäre das italienische Finanzministerium geworden. Kurz vor Ablauf der Frist stieg Atlantia aber aus. Alitalia macht mit knapp 11.000 Beschäftigten derzeit rund 350 Millionen Euro Verlust im Jahr.

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