Regierung in Wien einigt sich um assistierten Suizid

Präsident des österreichischen Verfassungsgerichtshofs (VFGH) Gerhart Holzinger (C). Foto: epa/Christian Bruna
Präsident des österreichischen Verfassungsgerichtshofs (VFGH) Gerhart Holzinger (C). Foto: epa/Christian Bruna

WIEN: In Österreich hat sich die Regierung auf eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe geeinigt. Wer Beihilfe zum Suizid in Anspruch nehmen will, kann ab 2022 eine Sterbeverfügung treffen - ähnlich der Patientenverfügung, wie mehrere Ministerien am Samstag berichteten. Der Zugang ist auf dauerhaft Schwerkranke oder unheilbar Kranke beschränkt. Ausgeschlossen sind Minderjährige. In Apotheken wird ein letales Präparat erhältlich sein.

Die Regelung ist notwendig geworden, da der Verfassungsgerichtshof (VfGH) das Verbot des assistierten Suizids in Österreich mit Ende 2021 aufgehoben hat - nicht allerdings das Verbot der aktiven Sterbehilfe.

Vor einer Sterbeverfügung müssen zwei Ärzte den Patienten aufklären. Dann ist der Sterbewillige berechtigt, ein tödliches Präparat in einer Apotheke abzuholen. In der Verfügung kann auch eine Person bestimmt werden, die dieses Mittel für den Betroffenen abholt. Das Präparat muss selbstständig zugeführt werden. Vor Ausstellen einer Verfügung muss eine Frist von zwölf Wochen eingehalten werden. Ziel ist die Überwindung von akuten Krisenphasen. Sollten Kranke nur eine sehr geringe Zeit zu leben haben, dann verkürzt sich diese Frist auf zwei Wochen.

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Hans-Dieter Volkmann 25.10.21 18:00
J.Franke 25.10.21 17:40
Herr Franke, das wäre ja gut wenn Sie sich dann auch darauf beschränken würden.
Jürgen Franke 25.10.21 17:40
Herr Volkmann, zu sachlichen Fragen
nehme ich gerne Stellung.
Thomas Knauer 25.10.21 16:46
Es macht sicher Sinn die Hilfe zum Suizid zu entkriminalisieren. In der vorliegenden Fassung muss der Mensch das letale Mittel selbst zu sich nehmen. Wird nach meiner Erfahrung ein großes Hindernis sein.

Halte die stillschweigende Praxis bei dem Beginn der Sterbephase, welche auch längere Zeit dauern kann, nach Rücksprache mit dem Betroffenen , sowohl die Medikamente bis auf die Schmerzmittel und evtl. Psychopharmaka und die Ernährung einzustellen.
Von der Möglichkeit sich aktiv aus dem Leben zu verabschieden machen übrigens weniger als 1% der Betroffenen in den Niederlanden gebrauch.
Hans-Dieter Volkmann 25.10.21 16:45
Jürgen Franke 25.12.21 11:00 nicht thematisiert
Herr Franke, müssen sich jetzt Kommentare nach ihrem Freigabemodus richten oder wollen wir das nicht besser der Redaktion überlassen?
Jürgen Franke 25.10.21 11:00
Der Redaktionsbericht hat eine
Überbevölkerung nicht thematisiert.
TheO Swisshai 25.10.21 02:08
@Man Farang / Überbevölkert
Wie kommen Sie darauf, dass der Planet überbevölkert ist?

Haben Sie das selbst festgestellt, oder haben Sie das irgendwo gehört?

So oder so, auf welcher Rechnung basiert Ihre Erkenntnis?

Bei welcher Bevölkerungszahl liegt die Grenze zur Überbevölkerung und womit wird das begründet?
Jürgen Franke 24.10.21 18:20
Eine Regelung, die durchaus nachvollziehbar ist
da es immer noch viele Menschen gibt, die unheilbar krank sind. Ein dahin vegetieren im Altenheimen ist auch kein schöner Lebensabend.
Man Farang 24.10.21 14:40
Selbstbestimmung
Wann wird es das endlich auch in Germanistan geben? 80 Jahre danach haengen wir immer noch in der Traumaschleife die ausgerechnet in Oestereich ihren Ursprung hat. Wiese koennen die Bergseppels das abschuetteln und wir muessen nach 80 Jahren immer noch staendig aufgeklaertes Denken ignorieren wegen 12 Jahren Resident Evil? Wie die meisten Menschen wuerde ich lieber selbst bestimmt sagen "es war gut bis hier, Schluss mit lustig" wenn die Alternative monate- oder jahrelange Leiden an irgendwelchen Apparaten auf Kosten der Angehoerigen -nervlich wie pekuniaer- ist. Es ist das 21. Jahrhundert, der Planet ist heillos ueberbevoelkert und wir werden kaum ewig leben(um der Goetter willen, bloss nicht) , auch wenn viele sich mit Wort und Tat staendig ins Mittelalter beamen. Es kommt nix mehr danach, gegenteilige Behauptungen irgendeiner Richtung dienen nur sich selbst. Schlimm? Noe, nur wenns keinen Spass gemacht hat.