Regenbogenmarsch zieht durch Oslo

​Nach tödlichen Schüssen

Foto: epa/Beate Oma Dahle
Foto: epa/Beate Oma Dahle

OSLO: Zweieinhalb Monate nach Schüssen mit zwei Toten nahe einer Schwulen-Bar sind Zehntausende Menschen bei einem Regenbogenmarsch durch Oslo gezogen. Ursprünglich hatte am 25. Juni eine große Pride-Parade in der norwegischen Hauptstadt stattfinden sollen, doch am Vorabend hatte ein Angreifer plötzlich um sich geschossen.

Der Marsch am Samstag sollte der Nachrichtenagentur NTB zufolge kein Ersatz für die abgesagte Parade sein, sondern ein bunter Zug im Zeichen der Liebe. Er führte auch am damaligen Tatort vorbei. Wie der norwegische Rundfunk berichtete, sprachen die Veranstalter von schätzungsweise 60.000 Teilnehmern.

In der Menge dabei waren unter anderen der norwegische Regierungschef Jonas Gahr Støre, mehrere seiner Kabinettsmitglieder und weitere Politiker. «Wir holen uns die Straße zurück», sagte Støre zur NTB. Es werde nicht die Parade sein, die im Juni geplant war, aber eine wichtige Veranstaltung, um wichtige Werte zum Ausdruck zu bringen.

In der Nacht zum 25. Juni hatte der Angreifer in der Nähe einer beliebten Schwulen-Bar Schüsse abgefeuert. Zwei Menschen starben dabei, 21 weitere wurden verletzt. Die Attacke wurde vom norwegischen Geheimdienst als islamistischer Terroranschlag eingestuft. Ein Norweger mit iranischen Wurzeln wurde wenige Minuten nach den ersten Schüssen festgenommen. Die Polizei geht unter anderem der Theorie nach, ob sich die Tat explizit gegen Homosexuelle gerichtet hat.

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