BANGKOK: Die Staatsanwaltschaft hat von der Polizei die für eine Auslieferung des Red-Bull-Erben Vorayuth "Boss" Yoovidhya erforderlichen Dokumente erhalten, kann aber keinen Auslieferungsantrag stellen, weil in den Papieren kein Land genannt wird.
Das hat Amnat Chotchai, Leiter der Auslandsabteilung bei der Generalstaatsanwaltschaft, am Donnerstag mitgeteilt. Seine Abteilung könne das Verfahren nicht voranbringen, weil nicht bekannt sei, in welchem Land sich Vorayuth aufhalte. Sobald die Polizei das Land mitgeteilt habe, werde seine Behörde einen Auslieferungsantrag stellen. Dafür würden alle Unterlagen vorliegen. Sollte das Land mit Thailand kein Auslieferungsabkommen haben, gäbe es andere Wege, Vorayuth Yoovidhya nach Thailand zu bringen.
Somit ist nicht mehr damit zu rechnen, dass sich Vorayuth in Thailand für alle Anklagen verantworten muss. Die Anklage, nach dem Unfall nicht angehalten und einem verletzten Mann nicht geholfen zu haben, verfällt am 3. September dieses Jahres. Fahrlässige Tötung hingegen kann noch 15 Jahre nach dem Unfall (2027) geahndet werden. Die Anklage wegen überhöhter Geschwindigkeit ist bereits vor Jahren verfallen. Vorayuth "Boss" Yoovidhya hatte mit seinem Ferrari am 3. September 2012 einen Polizisten auf dem Motorrad erfasst und getötet. Er hatte sich ein Jahr danach, als er schlussendlich angeklagt werden sollte, nach Singapur abgesetzt. Seitdem lebt er im Ausland und nach Medienberichten auf großem Fuß. Erst im April dieses Jahres erließ das Gericht Südbangkok gegen den Red-Bull-Erben einen Haftbefehl, Tage später wurde sein Reisepass für ungültig erklärt.
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