Rebellengruppe sagt «einseitigen Waffenstillstand» zu

Die Regierung Kolumbiens und die Dissidenten der FARC Segunda Marquetalia beginnen einen Dialog in Caracas. Foto: epa/Ronald Pena R
Die Regierung Kolumbiens und die Dissidenten der FARC Segunda Marquetalia beginnen einen Dialog in Caracas. Foto: epa/Ronald Pena R

CARACAS: Die Rebellen der Segunda Marquetalia sind in Drogenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt. Vor knapp einer Woche nahm die Regierung Gespräche mit ihnen auf - mit erstem Erfolg.

Die kolumbianische Rebellengruppe Segunda Marquetalia hat sich mit der Regierung auf einen «einseitigen Waffenstillstand» geeinigt. Das geht aus einem von beiden Parteien unterschriebenen Dokument hervor, das die Regierung am Samstag (Ortszeit) veröffentlichte. Vor knapp einer Woche waren Friedensgespräche in der venezolanischen Hauptstadt Caracas aufgenommen worden.

Das Büro des Hohen Kommissars für den Frieden teilte mit, die Rebellengruppe habe sich dazu verpflichtet, sich nicht bewaffnet oder in Uniform in den Kreis- und Innenstädten aufzuhalten. Zudem habe sie zugesagt, die von «ihr festgehaltenen Personen auszuliefern und die Zivilbevölkerung zu respektieren und zu schützen».

Segunda Marquetalia ist eine Splittergruppe der früheren linken Guerillaorganisation Farc, die 2016 die Waffen niedergelegte. Die abtrünnige Truppe nahm 2019 jedoch den Kampf gegen die Regierung wieder auf. Die Gruppe soll rund 1500 bewaffnete Kämpfer haben und sich mit illegalem Bergbau, Drogenhandel, Schutzgelderpressung und Entführungen finanzieren.

Die erste Runde des Friedensdialogs hatte am Montag in Caracas begonnen. Kolumbiens Regierung führt derzeit auch mit der linken Guerillaorganisation ELN und einer weiteren Farc-Splittergruppe, dem Estado Mayor Central, Gespräche.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar verbesserte sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016. Allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Immer wieder werden Gewerkschafter, soziale Aktivisten und Umweltschützer gezielt getötet.

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