Raubüberfall auf Geldtransporter in Berlin

​Brutales Vorgehen: Täter schießen in Scheibe

Polizei steht um einen Geldtransporter auf der Kantstraße. Foto: Fabian Sommer/dpa
Polizei steht um einen Geldtransporter auf der Kantstraße. Foto: Fabian Sommer/dpa

Berlin: Von einem «eiskalten» Vorgehen sprach die Polizei. Drei maskierte und zum Teil bewaffnete Männer haben in Berlin-Charlottenburg einen Geldtransporter und eine Bank überfallen. Die Täter feuerten dabei am Mittwochvormittag mindestens zwei Schüsse auf den Transporter in der Kantstraße ab, wie Polizeisprecher Florian Nath vor Ort sagte. 

Die Täter entkamen mit geraubten Geldkassetten in einem Fluchtwagen, den sie kurz darauf wechselten. Verletzte gab es bei dem Überfall nicht. Eine Angestellte der Bank stand unter Schock und musste behandelt werden. Ein Video im Internet zeigte einen Teil des Überfalls.

Räuber betraten auch die Bank - Einschussloch auf Kopfhöhe

Der Raubüberfall ereignete sich gegen 10.45 Uhr. Die maskierten Männer fuhren mit ihrem Auto vor der Bank vor und passten den weißen Transporter ab, offenbar gerade als das Geld ausgeladen wurde. Sie waren dann auch in der Bank drin. Die Bank-Angestellten lösten laut Polizei sofort einen Alarm aus. 

Später waren in der Beifahrertür des Transporters und in der Scheibe der Tür auf Kopfhöhe zwei Einschusslöcher zu sehen. Polizeisprecher Nath sprach von «eiskalten Tätern» und betonte mit Blick auf das Vorgehen mit mehreren Schüssen: «Das ist schon sehr gefährlich.» Der genaue Ablauf des Überfalls mit dem Raub des Geldes stand zunächst noch nicht fest. Ein Verkäufer in einem nahe gelegenen Kiosk sagte, er habe mehrere Schüsse gehört.

Die Räuber flohen nach dem Überfall mit mindestens einer Waffe und ihrer Beute in ihrem schwarzen Mercedes mit hoher Geschwindigkeit Richtung Bahnhof Zoo, wie die Polizei mitteilte. 

Zeuge filmt Ablauf der Flucht - Video im Internet

Ein Video, das ein Zeuge von der gegenüberliegenden Straßenseite filmte und ins Internet stellte, soll die Abfahrt der Täter zeigen. Drei Männer, zwei in schwarzen und einer in einer hellgrauen Jacke, mit Sturmhauben über dem Kopf schieben den stehenden Geldtransporter zurück, springen in ein dunkles Auto und rasen durch den Verkehr davon. 

Wie viele Kassetten mit Geld sie mitnahmen und welchen Wert die Beute hatte, war noch unbekannt. Man stehe noch ganz am Anfang der Ermittlungen, sagte Nath. Zeugen hätten beobachtet, dass Männer das Fluchtfahrzeug gewechselt hätten und von einem schwarzen Mercedes auf einen silbernen 3er-BMW umgestiegen seien.

Die Polizei leitete sofort nach dem Überfall eine Fahndung ein, suchte das gesamte Umfeld ab und befragte Zeugen. 

Polizei prüft Anfangsverdacht eines versuchten Mordes

Der Fahrer und Beifahrer des gepanzerten Geldtransporters saßen nach dem Überfall noch in ihrem verschlossenen Wagen. Nach einigen Stunden kamen zwei weitere Geldtransporter an, offenbar sollte Geld umgeladen werden. 

Zwei Zeugensammelstellen und ein Hinweisportal im Internet wurden eingerichtet. Außerdem bat die Kripo darum, aufgenommene Videos von der Tat möglichst schnell an die Polizei zu schicken. 

50 Polizisten waren im Einsatz. Kriminaltechniker untersuchten den Tatort. Mit einer Drohne filmte die Polizei den Bereich. Ermittelt wird nun wegen schweren Raubes. Zudem werde der Anfangsverdacht des versuchten Mordes geprüft.

Nicht der erste Überfall auf Geldtransporter

In den vergangenen Jahren gab es immer mal wieder Überfälle auf Geldtransporter in Berlin. 2021 erbeuteten fünf als Müllmänner verkleidete Männer aus dem Clan-Milieu knapp 650.000 Euro am Ku'damm. Ein 31-jähriger Mann wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die anderen Täter wurden nicht gefasst. 

2018 hatten mit Maschinenpistolen bewaffnete Räuber nahe dem Alexanderplatz einen Geldtransporter überfallen. 2014 traf es einen Transporter nahe dem Apple-Store am Ku'damm.

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Helge Fitz 16.12.24 11:56
@Thomas Sylten, wie immer gebe ich Dir in allen Punkten recht. Ich würde Dich wirklich gern mal in persona treffen. Es macht doch jeder so seine eigenen Erfahrungen. Als ich noch im Taunus wohnte, wurde ich in der S- Bahn von Bad Homburg nach Frdf. von einer gemischten Jugendbande bedroht. DER, welcher mir ein Messer an den Hals hielt, wär eindeutig ein " Biodeutscher " !
Thomas Sylten 14.12.24 00:40
Ich bin zwar allemal lieber rotgrüner Gutmensch als blaubrauner Schlechtmensch -
aber selbstredend bin auch ich der Ansicht dass überführte Clanmitglieder abgeschoben gehören (nach Verbüßung ihrer Strafe), sofern sie Migrationshintergrund haben.

Das Problem ist wohl, dass die meisten Clanmitglieder längst eingebürgerte Deutsche sind - hier müsste man also erst mal das Instrument des "Entziehens einer erschlichenen Staatsbürgerschaft" gesetzlich verankern.

Die vorschnelle Annahme der genannten Schlechtmenschen hingegen, wonach alles Übel von außen kommt und den armen braven Deutschen quasi übergestülpt wird, entspringt freilich einer gewissen eingeschränkten und arg naiven (und übrigens definitiv rassistischen) Weltsicht.
Michael R. 13.12.24 02:00
Alltag
Gehn se weiter, hier gibt es nichts zu sehen! Das kommt in Berlin doch täglich vor!
Aber laut der rot-grünen Gutmenschen ist es ein absoluter Ausnahmefall, dass muslimische Clans hinter den Taten stecken - nicht?
Michael 13.12.24 01:40
@Helge Fitz 12.12.24 17:08
Klar, wer kennt sie nicht, die deutschen Clans, die die organisierte Kriminalität in den deutschen Großstädten kontrollieren. Migranten tun sowas doch nicht 555
Jörg Obermeier 12.12.24 22:00
werner spierling 12.12.24 21:30
Muss ja wirklich nicht sein! Sind doch 40 Jahre gut damit durchgekommen.
werner spierling 12.12.24 21:30
Immer wieder schön wenn man durch einige die ja über alles Bescheid wissen und diese Täter noch in Schutz nehmen in ein rechtes Lager gestellt wird, wobei ich seit 40 Jahren nicht mehr wähle weil sich gegenüber diesen Verbrecher leider niemals was endet. Vielleicht sollte man doch mal AFD wählen. Damit sich einige mit meinen Kommentaren bestätigt fühlen .
Helge Fitz 12.12.24 17:08
Wie Haie stürzen sich die AfD- Aktivisten auf Meldungen kriminell beteiligter Migranten. Ein Deutscher tut sowas natürlich nicht.
Pet Noble 12.12.24 15:50
Mancher möchte es nicht sehen
@Jörg Obermeier, wie war das noch mit dem Großen Klau im Grünen Gewölbe in Dresden, oder mit der 50 kg Goldmünze in Berlin, die Clans waren es natürlich nicht, oder doch?
Das war aber nur die Spitze des Eisberges.
Jörg Obermeier 12.12.24 15:30
Ach wie schön war es doch in der Vergangenheit. Da gab es keine Bank- und/oder Geldtransporter-Überfälle. Ups, oder doch? Doch Hauptsache wieder mal Propaganda vom angeblich "explodierender" Kriminalität gemacht. Da darf unser Richter Gnadenlos und Vollstrecker in Personaleinheit natürlich wieder nicht fehlen.
werner spierling 12.12.24 13:00
Solange diese Asozialen Möchtegern Verbrecher nicht mit der Härte des Gesetzes bestraft werden, leider in Deutschland lächerliche Strafen machen die immer wieder weiter.20 Jahre in den Steinbruch 12 Std.körperlich .