Raketensichere unterirdische Blutbank eingeweiht

Das Magen David Adom Sanitätszelt im Yarkon-Park während einer strengen nationalen Abriegelung in Tel Aviv. Archivfoto: epa/ABIR SULTAN
Das Magen David Adom Sanitätszelt im Yarkon-Park während einer strengen nationalen Abriegelung in Tel Aviv. Archivfoto: epa/ABIR SULTAN

TEL AVIV: Israels Rettungsdienst Magen David Adom (MDA) hat eine raketensichere unterirdische Blutbank eingeweiht. Eine Sprecherin bestätigte am Dienstag, das Gebäude sei am Vorabend feierlich in Ramla bei Tel Aviv eröffnet worden. Der offizielle Betrieb solle im Verlauf des Jahres beginnen. Die weltweit erste Einrichtung dieser Art solle «Israels strategische Blutreserven vor Raketen, chemischen und biologischen Angriffen sowie Erdbeben schützen», hieß es in einer Mitteilung von MDA.

Die Einrichtung bestehe aus sechs Stockwerken, drei davon unter der Erde. Die Kosten von umgerechnet rund 129 Millionen Euro für das Gebäude hätten vor allem die Amerikanischen Freunde von Magen David Adom (AFMDA) übernommen.

Bisher waren rund 260.000 Bluteinheiten in Ramat Gan in der Nähe von Tel Aviv gelagert worden. Dort waren sie aber nicht gegen Raketenangriffe gesichert. Israel hat rund 9,5 Millionen Einwohner. In dem neuen Gebäude könnten rund eine halbe Million Bluteinheiten aufbewahrt werden, berichtete die «Jerusalem Post».

In der Vergangenheit musste der Rettungsdienst während Raketenangriffen die Behandlung von Blutspenden unterbrechen und die Blutreserven in Schutzräume bringen - ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo Spenderblut benötigt werden könnte. Das neue Gebäude hat besonders dicke Zementwände sowie zahlreiche Schutzmechanismen im Falle eines Angriffs mit biologischen oder chemischen Waffen. Neben der regulären Blutbank gibt es auch eine Muttermilch- sowie eine Nabelschnurblutbank und ein Forschungs- und Entwicklungslabor für Molekularbiologie.

«Mit Bedrohungen durch den Iran und darüber hinaus wird diese Hochsicherheitseinrichtung es dem nationalen Rettungsdienst ermöglichen, über viele Jahrzehnte unter den härtesten Umständen Leben zu retten», sagte die AFMDA-Vorsitzende Catherine Reed.

Israel wird immer wieder von militanten Palästinensern im Gazastreifen mit Raketen beschossen. Die libanesische Hisbollah-Miliz verfügt darüber hinaus nach israelischen Schätzungen über ein Arsenal von rund 200.000 Raketen, Mörsergranaten und Drohnen. Außerdem sieht Israel sich durch Raketen seines Erzfeinds Iran bedroht.

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