TEHERAN: Irans Regierung weist die Lieferung ballistischer Raketen an Russland entschieden zurück. Europäische Botschafter müssen sich nun in Teheran erklären.
Als Reaktion auf neue Sanktionen hat Irans Außenministerium vier europäische Botschafter einbestellen lassen. Betroffen waren diplomatische Vertreter Deutschlands, der Niederlande, Frankreich und Großbritannien, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Das Auswärtige Amt bestätigte auf Anfrage, dass der deutsche Geschäftsträger heute einbestellt wurde.
Hintergrund der Sanktionen sind Berichte über die Lieferung ballistischer Raketen seitens Iran an Russland. Teheran bestreitet diese vehement. Vorgesehen sind auch Strafmaßnahmen gegen die staatliche Fluggesellschaft Iran Air, die mehrere Ziele in Europa und auch Deutschland ansteuert.
Irans Generaldirektor für Westeuropa im Außenministerium, Madschid Nili Ahmadabadi, drohte mit Gegenmaßnahmen. Er sprach von einer «feindseligen Politik des Westens», worauf die Islamische Republik angemessen reagieren werde.
Die Islamische Republik Iran ist wegen seines umstrittenen Atomprogramms, Menschenrechtsverletzungen und seiner Nahost-Politik zunehmend politisch isoliert. Die Staatsführung verstärkte in den vergangenen Jahren daher ihre Beziehungen zu Russland und China. Russlands Angriffskrieg in der Ukraine unterstützte Teheran bereits mit sogenannten Kamikazedrohnen. Auch diese Lieferung bestreitet Irans Regierung.