Raja-Autofähre kentert bei schwerem Wellengang

Neun Menschen gerettet, sieben werden weiterhin vermisst

Den Rettungskräften gelang es, neun Menschen aus dem Wasser zu retten, sieben werden weiterhin vermisst. Foto: Surat Thani Pr
Den Rettungskräften gelang es, neun Menschen aus dem Wasser zu retten, sieben werden weiterhin vermisst. Foto: Surat Thani Pr

KOH SAMUI: Eine Fähre der Reederei Raja Ferry Port Company auf der Route von Koh Samui zum Festlandhafen Donsak in der Süd-Provinz Surat Thani ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 21.30 Uhr bei schwerem Wellengang gekentert.

Auf der Fähre, die überwiegend Fahrzeuge transportierte, darunter Lastwagen und Müllwagen, befanden sich nach Angaben der Behörden in Surat Thani 16 Personen. Während neun Menschen von dem sinkenden Schiff gerettet und ins Koh Samui Hospital eingeliefert wurden, werden sieben weiterhin vermisst. 12 Personen waren Besatzungsmitglieder der Fähre, vier Personen Lkw-Fahrer, die mit ihren Fahrzeugen ans Festland übersetzen wollten.

Ersten Berichten folgend war die Fähre in einem Unwetter zwischen Koh Si (vierte Insel) und Koh Hah (fünfte Insel) von einer hohen Welle erfasst worden und gekentert. Bereits mehrere Stunden vor dem Unglück hatte die thailändische meteorologische Abteilung eine Unwetterwarnung mit schwerem Wellengang für die Region herausgegeben.

Bei der Such- und Rettungsaktion, die unter der Leitung von Surat Thanis Gouverneur Witchawut Jinto und seinem Stellvertreter Suthiphong Klai Udom geleitet wird, beteiligen sich mehrere Seenotrettungs- und Polizeiboote sowie Schiffe der Königlich Thailändischen Marine.

Auf der Facebookseite Surat Thani PR wurden die Namen aller Personen veröffentlicht, die sich auf der Unglücksfähre befanden:

Gerettete Personen:

1. Herr Chamnian Buri Mash

2. Herr Sutthirak Mueang Inn (Mechaniker)

3. Herr Charoen Phongphancharoen (Motorradtechniker)

4. Herr Chaikit Chimphli

5. Herr Kiangsak Chaiwong

6. Herr Anuphon Chankasem

7. Herr Wirot Jae Wang

8. Herr Sarayut an Mueang Klang (Lkw-Fahrer)

9. Herr Boonchamphromthong (Lkw-Fahrer)

Vermisste Personen:

1. Herr Tevin Surat

2. Herr Sirawut Thong Boonyang

3. Herr Phatcharatip kuscheln (Matrose)

4. Herr Thiwakorn Kuschel-Charapat

5. Nang Napha Rada Chanhan (Verkaufspersonal)

6. Herr Chaichan Lao Sap (Lkw-Fahrer)

7. Herr Suwit Naraset Worachai (Manager Bauunternehmen)

Die Reederei – Raja Ferry Port Company – zu der die Unglücksfähre gehörte, veröffentlichte am Sonntag in den Morgenstunden eine offizielle Pressemitteilung zum Vorfall:

Zusammengefasste deutsche Übersetzung der offiziellen Pressmitteilung der Raja Ferry Port Company:

Die Raja Ferry Port Company leistet volle Unterstützung bei der Bergung von Passagieren und Besatzungsmitgliedern einer gekenterten Fähre.

Das Unternehmen wurde zunächst darüber informiert, dass die Fähre gestern Abend gegen 21.30 Uhr wegen hoher Wellen und starken Windes in Schwierigkeiten geraten war. Zu diesem Zeitpunkt wurden sofort Rettungsboote an den Ort des Notrufs entsandt.

Die Fähre beförderte zwölf Besatzungsmitglieder und vier Passagiere sowie mehrere Fahrzeuge, die von Koh Samui nach Surat Thani transportiert werden sollten.

Der Vorfall ereignete sich zwischen der vierten und fünften Insel in der Nähe von Koh Samui, nachdem sie den Hafen von Samui verlassen hatte.

Das Unternehmen kooperierte voll und ganz mit den Behörden und half bei der Bergung von neun Passagieren und Besatzungsmitgliedern in der Nacht. Das Unternehmen arbeitet weiterhin mit den Rettungskräften zusammen, um sieben vermisste Personen ausfindig zu machen.

Khun Apichat Chayopas, Direktor der Raja Ferry Port Company, sagte der Presse, dass er den Vorfall bedauere und versprach eine vollständige und verantwortungsvolle Untersuchung der Umstände, die zu dem Unglück geführt haben. Er betonte, dass die Suche nach den vermissten Personen oberste Priorität habe.

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Leserkommentare

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Norbert Kurt Leupi 03.08.20 01:37
Glück im... Herr TheO Swisshai
Unglück ! Kurz und bündig : Das ist mir auch klar , dass Einheimische gleich viel Wert haben wie Touristen ! Wären aber Touris an Bord gewesen , hätte das Unglück wieder weltweit für böse Schlagzeilen , wie das Bootsunglück in HKT , gesorgt ! Dann hätte aber die TAT wieder an " Wert verloren " ! Und eine unerwünschte Verminderung des Ansehens ( Imageschaden ) kann sich die TAT , gerade jetzt in der Corona-Krise , nicht mehr leisten !
TheO Swisshai 03.08.20 00:07
@Norbert Kurt Leupi / Glück im Unglück..
.. hängt nicht davon ab ob Touristen an Bord waren oder nicht. Glück im Unglück wäre es gewesen, wenn es keine Toten gegeben hätte, denn ein Einheimischer ist genauso viel wert wie ein Tourist.

Das Unglück ist der miserable Zustand der Fähren und der Umstand dass die Behörden für diese Schiffe trotzdem eine Betriebsbewilligung erteilt haben. Die Überfahrt zu überleben, sollte für niemanden, weder Einheimischer noch Tourist, eine Glückssache sein, sondern die Voraussetzung für die Erteilung einer Bewilligung.

Was nützt es, wenn sogar Einheimische von der Benutzung abraten ? Vor allem die Einheimischen haben oft gar keine andere Wahl, oder denken Sie die LKW-Fahrer hätten in diesem Fall eine Wahl gehabt ? Auch Sie und ich haben doch, trotz Abraten der Einheimischen, schon schlimme Erfahrung mit den Raja-Fähren gemacht, es hat sich halt so ergeben.

Schlussendlich sollte man sich auf die Verantwortlichen verlassen können, nicht auf's Glück. Deshalb hoffe ich, die Verantwortlich werden zur Rechenschaft gezogen, auch wenn keine Touristen an Bord waren. Nur so lässt sich das nächste Unglück vermeiden.
Peter Maerz 03.08.20 00:07
Das Totenschiff ..
Dabei faellt mit ein - frueher mal gelesen: "DAS TOTENSCHIFF" , faszinierend und erschuetternd zugleich. Es laesst sich nicht 1:1 mit diesem Fall vergleichen, aber die Verhaeltnisse an Bord eines solchen Seelenverkaeufers sind aehnlich. TRAVENS" Totenschiff" aus dem Jahr 1926 ist einer der berühmtesten sozialkritischen Romane der Weltliteratur.
Norbert Kurt Leupi 02.08.20 15:18
Glück im Unglück ,...
dass keine Touristen an Bord waren ! Sogar Einheimische raten von der Benutzung den Raja-Fähren ab ! Seatran und Lomprayah bieten einen etwas besseren Service ( wenn man überhaupt von Service sprechen kann ! ) Die Raja - Fähren sind die reinste Katastrophe , alles verrostet ( abgebrochene Aussengeländer ), verlottert, Plumpklos kann man nur mit Maske betreten , ( von den schwarzen Rauchfahnen die aus dem Kamin entweichen und die Umwelt verschmutzen , nicht zu reden ! ) etc. Die Schiffe sind in einem miserablen Gesamt - Zustand und man wundert sich ,dass die überhaupt eine Betriebsbewilligung haben ! Bei den Mitreisenden hörte man : Katastrophen-Schiffe ,Einmal und nie wieder , grauenhafte Erfahrung, unrofessionelles Personal et cetera ! " Wie glücklich man am Lande ist , merkt man erst , wenn man auf einer Raja-Fähre war " !
Mike Dingo 02.08.20 13:29
Bin eben (Sonntag 12:00) nach Koh Chang übergesetzt. War auch ganz schön wakelig für einen Nicht-Seemann.
Oliver Harms 02.08.20 13:28
Entsetzlich
Aber kein Grund für Spekulationen der Süßwassermatrosen vor Abschuß des Untersuchungsberichtes
obwohl die Reederei ja schon auf FB um Schadensbegrenzung bemüht ist noch bevor die 7 Vermissten
gefunden wurden,in dem sie behauptet diese gekenterte Fähre wird nicht für den Transport von Urlaubern genutzt,sondern nur die größeren Fährschiffe.