BERLIN: «Schneeflöckchen, Weißröckchen» - endlich schneit es in weiten Teilen Deutschlands. Doch wie entsteht die weiße Pracht eigentlich? Und welche Eigenschaften haben Schneeflocken? Testen Sie Ihr Wissen.
Der erste Schnee im Winter hat oft etwas Zauberhaftes. Die Flocken sind kleine Wunderwerke der Natur. Es gibt aber auch viele Mythen über sie. Was stimmt davon? Ein kleines Wissensquiz.
Schneeflocken haben immer sechs Ecken
Das stimmt, wenn man auf ihre Grundstrukturen blickt. Die einzelnen Eiskristalle können unter dem Mikroskop zwar wie Sterne oder Nadeln aussehen. Ihre Wassermoleküle sortieren sich aber immer zu einem sechseckigen wabenförmigem Kristallgitter aus Wassereis. Es benötigt mehr Raum als flüssiges Wasser.
Schneeflocken können identisch sein
Nicht wirklich. Bei einem Durchmesser von nur einem Millimeter enthält ein einziger Eiskristall rund 100 Trillionen Wassermoleküle. Das ist eine Zahl mit 20 Nullen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie sich diese Moleküle anordnen können. Auch auf dem Weg zur Erde wird die Flocke, abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, weiter geformt und bekommt ihre einzigartige Gestalt.
Schnee besteht aus gefrorenem Regen
Das stimmt nicht. Schnee bildet sich in den Wolken in der Erdatmosphäre. Wenn es dort kalt genug ist, lagert sich Wasserdampf an sogenannten Kristallisationskeimen ab und gefriert. So können beispielsweise kleine Staubpartikel als Basis für Schneekristalle dienen. Sie wachsen, bis sie schwer in die Tiefe fallen. Ob sie auf dem Boden als Schnee ankommen, hängt von der Temperatur der Luftschichten ab, die sie durchqueren.
Schneeflocken sind winzig
Das kommt darauf an. Viele Eiskristalle sind wirklich so winzig, dass sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind. Ein für das menschliche Auge sichtbarer Kristall enthält im Schnitt bereits rund eine Trillion Moleküle. Wie groß Schneeflocken werden, hängt von der Außentemperatur ab. Ab Minus zwei Grad fallen in der Regel kleinere Flocken. Ist es wärmer, sind sie größer.
Schnee ist leicht
Das kommt darauf an. Ein Kubikmeter frischer Schnee wiegt ungefähr zwischen 50 bis 100 Kilogramm. Denn Neuschnee besteht zu 90 Prozent aus Luft. Struktur und Dichte von Schnee verändern sich aber je nach Temperatur ständig. Älterer Schnee kann schon 400 bis 500 Kilogramm pro Kubikmeter wiegen. Wegen dieser Unterschiede kann man entweder tief im Schnee versinken, aber auch auf einer festen Schneedecke laufen.
Schnee macht die Welt leiser
Für Neuschnee stimmt das. Da er zu großen Teilen aus Luft besteht, entsteht ein labyrinthartiger Porenraum wie bei einem Schwamm. Der absorbiert den Schall und unterdrückt Umgebungsgeräusche. Wenn Schnee unter den Füßen knirscht, liegt das daran, dass Eiskristalle brechen.
Künstliche Flocken sind wie natürlicher Schnee
Falsch. Schneekanonen blasen kleine Wassertropfen in die kalte Luft, die auf dem Weg zum Boden gefrieren. Natürliche Schneeflocken entstehen durch Wasserdampf. Der Luftanteil bei frischem Kunstschnee ist auch sehr viel kleiner als bei echtem Schnee.
Es schneit nur auf der Erde
Nein. Im Jahr 2008 fand das Forschungsmodul Phoenix nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA zum Beispiel einen festen Niederschlag auf dem Mars. Forschende bezeichnen das als Schnee.