QR-Codes: Vorsicht vor Datendiebstahl

Foto: Pixabay/Mohamed_hassan
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QR-Codes oder Quick Response Codes sind in den letzten Jahren zu einem immer beliebteren Werkzeug für Unternehmen und Verbraucher geworden. Sie können auf Produkten, Plakaten, Visitenkarten und sogar Speisekarten platziert werden und mit jedem Smartphone gescannt werden.

Besonders in Asien sind QR-Codes ein beliebtes Mittel um Zahlungen abzuwickeln, aber auch im Rest der Welt steigt deren Nutzung. Während und nach der Pandemie haben viele Restaurants QR-Codes beispielsweise auf Ihren Tischen platziert, um das Bestellen einfacher zu gestalten. Die Vorteile liegen auf der Hand: mehr Hygiene durch geringeren persönlichen Kontakt, Bestellungen werden direkt in die Küche weitergeleitet und Speisekarten werden nicht mehr benötigt. Doch wie sieht es mit der Datensicherheit aus?

Ein Blick in die Geschichte

QR-Codes wurden bereits 1994 von dem japanischen Unternehmen Denso Wave erfunden. Die bis dato genutzten klassischen Barcodes konnten nicht mehr genug Informationen speichern, weshalb eine andere Methode in Fabriken zum Einsatz kommen musste. Das Ziel war ursprünglich, Fahrzeugteile während der Produktion effizienter zu verfolgen. Erst viele Jahre später, mit der Verfügbarkeit von Smartphones mit Kameras und flächendeckendem Internet, wurden QR-Codes zum Massenphänomen.

Heutzutage werden sie am häufigsten in Asien verwendet, insbesondere in China, wo sie zu einem integralen Bestandteil des täglichen Lebens geworden sind. In China werden QR-Codes für alles von Zahlungssystemen bis hin zu sozialen Medien verwendet. Tatsächlich wird geschätzt, dass über 90% der mobilen Zahlungen in China mit QR-Codes getätigt werden. Laut Statistiken wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2023 der ferne Osten und China zusammen 2.2 Billionen USD über QR-Codes abwickeln werden. Zum Vergleich: in Europa werden es nur etwa 1.8 Milliarden USD sein. Auch in anderen asiatischen Ländern sind die Codes beliebt und werden täglich tausendfach gescannt. Erst kürzlich hat Vietnam und Thailand ein neues Projekt vorgestellt, welches grenzüberschreitende Zahlungen mit Hilfe von Codes deutlich leichter gestaltet (Thai QR).

Betrug auf dem Vormarsch

Trotz ihrer Bequemlichkeit oder vielleicht gerade deshalb gibt es auch Risiken im Zusammenhang mit QR-Codes. Ein großer Teil der Menschen fühlt sich beim Scannen von Codes immer noch sicher. Laut Befragung gaben 43% der Menschen an, sich beim Scannen eines Codes im Restaurant oder in einer Bar sicher zu fühlen. Es scheint, als ob das Bewusstsein für die potentiellen Risiken und Gefahren noch nicht so ausgeprägt ist wie beispielsweise das für schädliche Links oder Anhänge in fremden E-Mails.

Dabei können Hacker ganz einfach bösartige QR-Codes erstellen, die beim Scannen zu Malware-Downloads oder Phishing-Betrug führen können. Diese Scams können äußerst simpel gestaltet sein. So können beispielsweise gefälschte QR-Codes über legitime Codes geklebt werden. Optisch besteht hierbei praktisch kein Unterschied. Anstatt zur Speisekarte oder Website eines Restaurants zu führen, führt der Link dann auf eine Fake-Website, auf der das Opfer dazu aufgefordert wird, persönliche Daten preiszugeben (E-Mail, Passwörter oder Bankdaten).

Um sich gegen diese Risiken zu schützen, ist es wichtig, dass Verbraucher notwendige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Sie sollten immer vorsichtig sein, wenn sie QR-Codes von unbekannten Quellen nutzen und nur Codes von vertrauenswürdigen Quellen scannen. Außerdem sollte unbedingt auf die URL geachtet werden, die vor dem Klicken auf den Link angezeigt wird. Hier kann es bereits erste Hinweise geben, ob der Code tatsächlich auf die richtige Website führt. Weitere Sicherheitsmaßnahmen, die getroffen werden können, wurden in diesem Blog von ExpressVPN zusammengefasst.

QR-Codes sind zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Unternehmen und Verbraucher auf der ganzen Welt geworden. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, auf Informationen zuzugreifen, sie zu teilen, Zahlungen zu tätigen und vieles mehr. Es ist jedoch wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein - besonders dann, wenn man sich sicher fühlt.

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