Das Leiden der Tiere stoppen

Foto: Meeresschutz.greenpeace.at
Foto: Meeresschutz.greenpeace.at

MOSKAU (dpa) - Im Fall der in Ostrussland gefangen gehaltenen rund 100 Wale hat sich Präsident Wladimir Putin eingeschaltet.

Die Situation müsse so schnell wie möglich gelöst und das Leid der Tiere gestoppt werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Das alles dauere schon «ziemlich lange». In der Anlage nahe Wladiwostok werden nach Angaben von Tierschützern rund 90 Belugas und 11 Orcas in kleinen Becken gehalten. Sie sind demnach für den kommerziellen Verkauf bestimmt.

Putin hatte zuvor bereits die zuständigen Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft angewiesen, bis zum 1. März zu bestimmen, wie die Wale in der Anlage, die in einer Bucht am Japanischen Meer liegt, gehalten werden. Außerdem solle die Generalstaatsanwaltschaft überwachen, ob die entsprechenden Umweltgesetze eingehalten würden.

Putin gehört dem Kuratorium der Russischen Geographischen Gesellschaft an, die die Anlage kritisch sieht. Putin engagiere sich im Tierschutz, heißt es außerdem auf seiner Website. Unter seiner Schirmherrschaft stünden Amur-Tiger, Eisbären, Schneeleoparden und auch Belugas.

Tierschützer bezeichnen die Anlage als «Wal-Gefängnis». Organisationen wie Greenpeace fordern seit längerem die Freilassung der Tiere. In und um die Anlage herum habe sich Eis gebildet, hieß es kürzlich. Orcas und Belugas müssten im Winter viel schwimmen, um in guter Verfassung zu bleiben. Die Anlage mit ihren engen Becken sei dafür viel zu klein.

Tierschützer befürchten, die Tiere könnten an chinesische Aquarien verkauft werden. Ein Gericht hatte das zunächst verboten. Die Becken wurden nach Angaben der Wal- und Delfinschutzorganisation WDC von vier Firmen angemietet. Diese hätten zwischen 2013 und 2016 bereits 15 Orcas nach China verkauft.

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