Putin und Pence vor Holocaust-Gedenkveranstaltung in Israel gelandet

Foto: epa/Ammar Awad
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JERUSALEM (dpa) - Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Donnerstag zu einer internationalen Holocaust-Gedenkveranstaltung nach Israel gereist. Kurz zuvor traf auch US-Vizepräsident Mike Pence auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv ein.

Staats- und Regierungschefs aus fast 50 Ländern erinnern in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem an die Befreiung des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums handelt es sich um das größte Staatsereignis seit der Gründung Israels 1948.

Von Putins Besuch erhofft Israel sich auch Fortschritte im Fall einer jungen US-Israelin, die wegen eines Drogenvergehens in Russland festgehalten wird. Die Mutter der jungen Frau soll auch bei einem Treffen Putins mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zeitweise zugegen sein.

Die 27-jährige NaamaIssachar war im April vergangenen Jahres am Moskauer Flughafen auf dem Weg von Indien nach Israel festgenommen worden. Beamte hatten bei ihr 9,6 Gramm Marihuana entdeckt. Dafür wurde sie zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Ihre Familie und die israelische Führung hatten in dem Fall an Putin appelliert, sie zu begnadigen.

Putin will vor Beginn des Forums am Vormittag in Jerusalem ein Denkmal zur Erinnerung an die Blockade Leningrads einweihen. Die 900 Tage lange Belagerung gilt als eines der schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Auf Befehl von Adolf Hitler sollte die Stadt durch systematisches Aushungern ihrer Bewohner ausgelöscht werden. Mehr als eine Million Menschen starben.

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