Putin und Macron befürworten Inspektion von ukrainischem AKW

Das Atomkraftwerk Zaporizhzhia in Enerhodar unter russischer Kontrolle. Foto: epa/Sergei Ilnitsky
Das Atomkraftwerk Zaporizhzhia in Enerhodar unter russischer Kontrolle. Foto: epa/Sergei Ilnitsky

MOSKAU/PARIS: Russlands Präsident Wladimir Putin und sein französischer Kollege Emmanuel Macron haben sich für eine Inspektion des von Russland besetzten südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja durch internationale Experten ausgesprochen. In einem Telefonat hätten die beiden Staatschefs bekräftigt, dass Vertreter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Lage vor Ort bewerten sollten, teilte der Kreml am Freitag mit.

Russland sichere die «erforderliche Mithilfe» zu, hieß es. Der Élyséepalast teilte darüber hinaus mit, Macron habe «seine Besorgnis über die Risiken, die die Situation im Kraftwerk Saporischschja für die nukleare Sicherheit und Sicherung darstellt», betont.

Die russische und die ukrainische Führung machen sich seit Tagen gegenseitig für den Beschuss des größten Atomkraftwerks in Europa verantwortlich. Russland lehnt zudem internationale Forderungen ab, die eigenen Truppen von dem AKW-Gelände abzuziehen, das diese im Zuge des seit rund einem halben Jahr andauernden Kriegs gegen die Ukraine erobert haben.

Mit Blick auf einen Besuch internationaler Atom-Experten hatte es zuletzt Uneinigkeiten zu den Anreisemodalitäten gegeben. Von französischer Seite hieß es nach dem Telefonat, die Anreise solle über die Ukraine unter Kontrolle der dortigen Regierung erfolgen. Für die Sicherheit der Experten sei eine Feuerpause erforderlich, auch wenn diese nicht einfach zu verhandeln sei.

Putin und Macron sprachen laut Kreml auch über die geplante Aufklärungsmission nach Oleniwka im von Russland eroberten Teil der Ostukraine, wo Ende Juli rund 50 ukrainische Kriegsgefangene in einem Lager getötet worden waren. Auch hier betonte Moskau, kooperationsbereit zu sein. Von den Vereinten Nationen hieß es allerdings zuletzt, dass an den nötigen Zusicherungen, die einen sicheren Zugang gewährleisteten, noch gearbeitet werden müsse. Für den Angriff auf Oleniwka geben sich Moskau und Kiew ebenfalls gegenseitig die Schuld.

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