Putin entschuldigt sich wegen Lawrows Vergleich

Präsident Wladimir Putin nimmt an einer Arbeitssitzung in Moskau teil. Foto: epa/Mikhail Klimentyev
Präsident Wladimir Putin nimmt an einer Arbeitssitzung in Moskau teil. Foto: epa/Mikhail Klimentyev

TEL AVIV: Nach einem Streit um als antisemitisch kritisierte Äußerungen des russischen Außenministers Sergej Lawrow hat sich Kremlchef Wladimir Putin nach israelischen Angaben entschuldigt. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett nach einem Telefonat mit Putin am Donnerstag mit. Bennett habe die Entschuldigung angenommen und «für die Klarstellung der Einstellung des Präsidenten zum jüdischen Volk und zum Holocaust-Gedenken gedankt».

Vom Kreml gab es für eine solche Entschuldigung zunächst keine Bestätigung. Dort hieß es lediglich, der russische Präsident habe in dem Telefonat die freundschaftlichen Beziehungen seines Landes zu Israel betont. Thema des Telefonats seien auch die Kämpfe in der Ukraine gewesen. Eine Entschuldigung Putins gilt als sehr ungewöhnlich.

Lawrow hatte in einem Interview im italienischen Fernsehen zum Krieg in der Ukraine, das am Sonntag ausgestrahlt wurde, in Israel und auch in anderen Ländern für Empörung gesorgt. Moskau begründet den Angriff aufs Nachbarland auch mit einer angeblich erforderlichen «Entnazifizierung», obwohl der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jüdischer Abstammung ist. Lawrow sagte dazu, auch Hitler habe «jüdisches Blut» gehabt. «Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.»

Israels Außenminister Jair Lapid hatte daraufhin eine Entschuldigung verlangt. Lawrow propagiere «eine Umkehrung des Holocaust - indem die Opfer in die Verbrecher verwandelt werden, durch die Verbreitung einer vollkommen haltlosen Behauptung, Hitler sei jüdischer Abstammung». Zudem bestellte die israelische Regierung den russischen Botschafter zum Gespräch ein.

In der Mitteilung von Bennetts Büro hieß es zudem, der Regierungschef habe eine Bitte zur Prüfung verschiedener Möglichkeiten für eine Evakuierung von Zivilisten aus dem Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol übermittelt. «Die Bitte kam im Anschluss seines Gesprächs mit Selenskyj gestern», hieß es in der Mitteilung. Putin habe versprochen, eine Evakuierung mithilfe eines humanitären Korridors der Vereinten Nationen sowie des internationalen Roten Kreuzes zu ermöglichen. Dies gelte auch für verletzte Zivilisten.

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Klaus Roeper 06.05.22 18:50
Klaus an Martin Pohl: Gähn
Bitte lassen Sie Ihre Frustrationen und Unzufriedenheit nicht an mir aus. Das ist gar nicht böse gemeint definitiv. Unser Forum bietet Platz für jeden Geschmack, und das ist gut so ! Bitte überdenken Sie Ihre Verhaltensweise. Sie sind jederzeit willkommen bei Mir. Liebe Grüsse Klaus.
Klaus Roeper 06.05.22 17:30
Bei sochen durgeknallten Typen bekomme Ich Angst.
Die Hölle macht gerade ne Klassenfahrt. Wer hat diese Deppen rausgelassen ? Ich bin sprachlos und angewiedert. Unfassbar !
Klaus Roeper 06.05.22 17:00
Hass und Zorn und Inteloranz und Verbitterung.....
werden niemals meine Leitlinien sein . Auf Deusch: Ich könnte kübeln was auf dieser unserer Welt zur Zeit abgeht. Wie wollen Sie denn das einem Kind erklären ? What kind of world do we are leaving behind for ouer children ? Das tut mir richtig weh !
Juergen Bongard 06.05.22 16:20
Glaubt denn hier wirklich jemand,
das Äusserungen von Lawrow NICHT mit Putin abgestimmt sind? Das ist alles doch Taktik. Putin hat ja noch nicht die "Entschuldigung" bestätigt und wenn, wird das russische Volk nie davon erfahren und die Aussage bleibt weltweit verfügbar.