Präsident Mnangagwa sagt Teilnahme in Davos ab

Proteste in Simbabwe

Foto: epa/Sergei Ilnitsky
Foto: epa/Sergei Ilnitsky

HARARE (dpa) - Angesichts anhaltender Proteste von Regierungskritikern in Simbabwe hat Präsident Emmerson Mnangagwa in letzter Minute seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos abgesagt. Simbabwe werde in der Schweiz nun von Finanzminister Mthuli Ncube vertreten, erklärte Mnangagwa am Sonntagabend auf Twitter. Nun sei es «oberste Priorität», die Lage in Simbabwe zu stabilisieren.

Seit Montag hatte es in Simbabwe massive Proteste gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung gegeben. Sicherheitskräfte gingen hart gegen Demonstranten vor; es gab Tote, Verletzte und hunderte Festnahmen. Um weitere Proteste zu verhindern, ließ die Regierung zeitweise das Internet abschalten. Soziale Medien sind weiter nicht erreichbar.

Mnangagwa hatte im Lauf der Woche Russland und Weißrussland besucht und dort um Investitionen geworben. Simbabwe befindet sich in seiner schwersten Wirtschaftskrise seit zehn Jahren. Die Regierung des Landes im südlichen Afrika hatte am vergangenen Wochenende den Benzinpreis überraschend verdoppelt.

Ein vorab geplanter Generalstreik führte am Montag zu massiven Protesten. Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas, Gummigeschossen und teils mit scharfer Munition gegen Demonstranten vor.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 22.01.19 01:28
Ein Land zu regieren, ist offensichtlich
nicht ganz so einfach. Bevor wieder die Amis da einmarschieren, werden sich die Russen nicht lange bitten lassen, Sonst machen es nämlich wieder die Chinesen.
Jurgen Steinhoff 21.01.19 17:35
Bettelbesuch bei Russland und Weissrussland
Da braucht man nicht viel Fantasie, was man von diesem Politiker halten soll.