Proteste in Pakistan gegen Indiens Kaschmir-Politik

Proteste gegen Indien in Pakistan. Archivfoto: epa/Rehan Khan
Proteste gegen Indien in Pakistan. Archivfoto: epa/Rehan Khan

ISLAMABAD: Tausende Menschen haben in Pakistan am ersten Jahrestag des Verlustes der Teilautonomie im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs gegen die entsprechende Entscheidung des Nachbarlandes demonstriert. Pakistans Staatspräsident Arif Alvi und Außenminister Shah Mehmood Qureshi führten am Mittwoch die größte Demonstration in der Hauptstadt Islamabad an. Dort sangen Teilnehmer anti-indische Slogans und forderten eine globale Intervention. Auch in anderen Städten Pakistans gingen Politiker, Gewerkschafter, Aktivisten und Anwälte auf die Straße.

Die indische Regierung von Narendra Modi hatte vor genau einem Jahr, am 5. August 2019, der indisch verwalteten Region Jammu und Kaschmir ihre Teilautonomie entzogen, um sie stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien zu integrieren. Dieser Schritte hatte die ohnehin belasteten Beziehungen zu Pakistan weiter verschlechtert.

Alvi nannte die Entscheidung Indiens «die schlimmste Rechtsverletzung». Seit der Staatsgründung Pakistans beansprucht das Land die mehrheitlich muslimische Region Kaschmir im Himalaya ganz für sich. Beide Atommächte kontrollieren jeweils einen Teil des Gebietes und streiten seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indiens und der Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 um die Herrschaft über Kaschmir. Einige Gruppen in Kaschmir fordern die Autonomie von Indien und Pakistan.

Immer wieder kommt es zu kleinen militärischen Zwischenfällen entlang der 740 Kilometer langen Kontrolllinie, die Kaschmir in ein indisch und ein pakistanisch kontrolliertes Gebiet teilt. Ein kleiner Teil gehört zudem zu China. Pakistan und Indien führten bereits mehrere Kriege gegeneinander.

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