Protestaufrufe im Iran 40 Tage nach Tod von Mahsa Amini

Demonstration in Berlin nach dem Tod von Mahsa Amini. Foto: epa/Clemens Bilan
Demonstration in Berlin nach dem Tod von Mahsa Amini. Foto: epa/Clemens Bilan

TEHERAN: Knapp 40 Tage nach dem Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini haben Demonstranten wieder zu Protesten aufgerufen. «Es ist keine Zeit für Trauer, sondern für Wut», hieß es auf einem im Netz geteilten Protestaufruf für Mittwoch. Im schiitische Iran wird nach dem Tod eines Familienmitglieds traditionell 40 Tage lang getrauert. Die Sicherheitsbehörden stellen sich auf landesweite Ausschreitungen ein. Bisher haben sie die systemkritischen Demonstrationen im Iran gewaltsam niedergeschlagen. Beobachter erwarten für Mittwoch dennoch wieder Menschenmassen auf den Straßen.

Auslöser der systemkritischen Proteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Moralpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden Zehntausende Menschen verhaftet und mindestens 250 getötet.

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Juergen Bongard 25.10.22 20:00
Diese mutigen Menschen kann man nur
bewundern. Sie wissen, das viele von Ihnen verhaftet und einem ungewissen Schicksal im Gefängnis entgegensehen, viele zusammengeschlagen und verprügelt und einige sterben werden. Wer von uns würde das riskieren? Wie unglücklich muss dieses Volk sein, welches von Verbrechern und Mördern beherrscht wird? Leider sind sie nicht das einzige Land in der Welt , wo gleiches geschieht ...China in Hongkong, Venezuela, Afghanistan, Belarus...um nur einige zu nennen. Vielleicht auch bald Ukraine ..wenn wir es denn zulassen und weiter zögerlich helfen.