Pro-Cannabis-Aktivisten überreichen Petition

Foto: epa/Diego Azubel
Foto: epa/Diego Azubel

BANGKOK: Pro-Cannabis-Aktivistengruppen fordern die Regierungskoalition auf, Cannabis nicht wieder als Betäubungsmittel einzustufen.

Die Aktivistengruppe „Cannabis for the People“ hat die künftige Regierungskoalition unter der Führung der Move Forward Party (MFP) aufgefordert, Cannabis nicht erneut auf die Liste der Betäubungsmittel zu setzen.

Unter der Leitung ihres Koordinators Ratthapon Saenrak reichte die Vereinigung am Freitag (9. Juni 2023) beim MFP-Büro Beschwerden zu diesem Thema ein und führte im Anschluss eine Diskussion über die Cannabis-Politik mit der Partei.

Die Aktivisten sind seit mehr als zehn Jahren damit beschäftigt, Cannabis von der Liste der Betäubungsmittel zu streichen. Sie sind der Meinung, dass es bessere Wege gibt, den Gebrauch der Pflanze zu kontrollieren, als sie erneut zu kriminalisieren.

Die Mitglieder des Bündnisses haben Bedenken geäußert, dass die erneute Aufnahme von Cannabis in die Liste der Betäubungsmittel ohne angemessene Grundlagen weitreichendere Folgen für die Gesellschaft haben könnte als die Entfernung des Krauts von der Liste.

Sie befürchten, dass diejenigen, die bereits legal in der Branche tätig sind, plötzlich mit ungerechtfertigten Anschuldigungen konfrontiert werden könnten, was sich wiederum auf diejenigen auswirken würde, die ihr Geschäft und ihren Lebensunterhalt mit Cannabis-Zucht und -Handel bestreiten.

Die Mitglieder des Bündnisses haben zwei Hauptbeschwerden vorgebracht. Zum einen fordern sie eine Diskussion darüber, wie diejenigen, die von der Pflanze profitiert haben, vorgehen sollen, bevor möglicherweise ein Gesetz zur Kriminalisierung erlassen wird. Zum anderen verlangen sie ein Gesetz, das sämtliche Schlupflöcher schließt, die den weit verbreiteten Freizeitgebrauch von Cannabis ermöglichen.

Der gewählte Abgeordnete Woraphob Wiriyaroj erklärte, dass die MFP ein neues Cannabisgesetz in Erwägung ziehen werde, das die Interessen der legalen Konsumenten berücksichtigt und gleichzeitig Minderjährige schützt.

Er betonte zudem, dass weitere Gespräche mit der Aktivistengruppe stattfinden sollen. Zusätzlich werden die Mitglieder des thailändischen „Cannabis Future Network“ dem Premierminister Prayut Chan-o-cha eine Liste mit ihren Beschwerden übermitteln.

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hubi 11.06.23 12:00
E-Zigaretten
Manfred Halter darüber habe ich mich auch gewundert.
Thailand beruft sich jedoch auf Studien die herausgefunden haben will, dass die Langzeitfolgen nicht genügend erforscht seien. So viel ich weiss sind in einigen Ländern die Mentolzigaretten verboten, da den Inhaltsstoffe schädigende Langzeitfolgen
in den Atemwegen nachgesagt werden. Ähnlich Inhaltstoffe soll es angeblich in den E-Zigaretten auch vorhanden sein.
Stefan Maiwald 10.06.23 15:30
@ M. Halter
Das ist ebenso logisch wie verständlich. Beim Verbot von e-Zigaretten ist der gesundheitliche Aspekt seitens des Gesundheitsministers nur vorgeschoben. Per se geht es um Steuerausfälle, wenn weniger Zigaretten konsumiert werden.