Prinz Harry im Bespitzelungsprozess

Journalisten warten auf die Ankunft des Herzogs von Sussex in den Rolls Buildings, wo er im Prozess gegen die Mirror Group Newspapers (MGN) aussagen soll. Foto: Lucy North/Pa Wire/dpa
Journalisten warten auf die Ankunft des Herzogs von Sussex in den Rolls Buildings, wo er im Prozess gegen die Mirror Group Newspapers (MGN) aussagen soll. Foto: Lucy North/Pa Wire/dpa

LONDON: Prinz Harry ist zum Bespitzelungsprozess gegen den «Mirror»-Verlag in London eingetroffen. Der Sohn von König Charles III. erschien am Dienstag am High Court in der britischen Hauptstadt. Sein Anwalt David Sherborne hatte am Vortag angekündigt, dass der 38-Jährige anders als erwartet erst am Dienstag am Prozess teilnehmen werde. Der Richter hatte dies kritisiert.

Harry wird damit zum ersten Royal seit mehr als 130 Jahren, der vor Gericht eine Aussage macht. Er wird sich voraussichtlich zu Details der beanstandeten Berichterstattung äußern müssen, darunter die Beziehung zu seiner Ex-Freundin Chelsy Davy.

Bei der zivilen Sammelklage gegen den Verlag Mirror Group Newspapers («Daily Mirror», «Sunday Mirror», «The People») werden exemplarisch die Fälle von mehreren Prominenten verhandelt, die den Journalisten vorwerfen, sie bespitzelt zu haben. Im Vordergrund steht dabei, wie sehr die Führungsebene verwickelt war.

Dass mehrere Boulevardmedien illegale Praktiken angewandt haben, ist schon aus anderen Verfahren bekannt. Die Anschuldigungen im aktuellen Prozess weist der Verlag jedoch zurück.

Insgesamt sind drei Tage - bis Mittwoch - für die Vorwürfe Harrys angesetzt. Das Verfahren läuft bis Ende Juni, ein Urteil wird erst im Laufe des Jahres erwartet. Harry führt in mehreren Verfahren einen Feldzug gegen die Boulevardpresse.

Als bisher letztes Mitglied der königlichen Familie vor Gericht war Charles' Schwester Prinzessin Anne, die sich 2002 schuldig bekannte und eine Geldstrafe zahlen musste, nachdem einer ihrer Hunde zwei Kinder gebissen hatte. Zuletzt im Kreuzverhör stand ein Royal 1891 - der damalige Thronfolger Prinz Edward sagte in einem Verfahren um Schummeleien beim Kartenspiel aus.

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