Präsidentenwahl: Keine Einigung auf TV-Duell der Kandidaten

Foto: epa/Waldemar Deska
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WARSCHAU: Wenige Tage vor der zweiten Runde der Präsidentenwahl in Polen am kommenden Sonntag haben sich Amtsinhaber Andrzej Duda und sein Herausforderer Rafal Trzaskowski nicht auf ein TV-Duell einigen können. Präsident Duda solle den Chef des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders TVP überzeugen, einer gemeinsam mit zwei Privatsendern organisierten Debatte zuzustimmen, sagte Trzaskowski am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP.

Ursprünglich hatte TVP für Montagabend eine Debatte mit beiden Kandidaten in dem Ort Konskie 130 Kilometer südlich von Warschau geplant, bei der Wähler Fragen stellen sollten. In Konskie hatten bei der ersten Wahlrunde 51 Prozent für Andrzej Duda gestimmt. Trzaskowski sprach von einem «abgekarteten Spiel» und verweigerte die Teilnahme. Er plädierte für eine Debatte, bei der Journalisten von drei Rundfunkanstalten beide Kandidaten befragen sollten. Duda wird sich nun in Konskie allein den Wählerfragen in der TVP-Sendung stellen. Gleichzeitig wird Trzaskowski im westpolnischen Leznie Fragen von Journalisten privater Sender beantworten.

Nach der ersten Wahlrunde im Juni hatten Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) die Berichterstattung von TVP über den Präsidentenwahlkampf als einseitig kritisiert. Der Sender habe als Wahlkampf-Vehikel für Amtsinhaber Andrzej Duda fungiert sowie sehr wenig und meist negativ über dessen wichtigsten Herausforderer Rafal Trzaskowski berichtet, hieß es.

Jüngste Meinungsumfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem von der nationalkonservativen Regierungspartei PiS unterstützten Duda und dem oppositionellen Trzaskowski hin. Demnach liegt Duda bei Umfragenwerten von 47,5 bis 50,9 Prozent der Stimmen, Trzaskowki kommt auf Werte zwischen 46,8 und 49,1 Prozent.

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