Duterte wegen Vergewaltigungs-«Witz» kritisiert

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Foto: epa/Mark R. Cristino
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Foto: epa/Mark R. Cristino

MANILA (dpa) - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte steht wegen einer frauenfeindlichen und gewaltverharmlosenden Äußerung in der Kritik. Die Aussage Dutertes, Schönheit von Frauen sei ein Grund für Vergewaltigungen, sei «eine sehr gefährliche und verdrehte Mitteilung», hieß es von der philippinischen Frauenrechtsgruppe «Gabriela» am Freitag.

Duterte hatte während einer Rede in der zentralen Provinz Cebu am Donnerstag über die geringe Kriminalitätsrate in der Stadt Davao auf der Insel Mindanao im Süden der Inselgruppe gesprochen: «Man sagte, in Davao gebe es viele Fälle von Vergewaltigung. Solange es viele schöne Frauen gibt, gibt es auch viele Vergewaltigungsfälle.»

Diese jüngsten frauenfeindlichen Äußerungen erhöhten das Risiko philippinischer Frauen, vergewaltigt zu werden, teilte die Frauenrechtsgruppe mit. «Eine Person, die Gefallen an Massentötungen unschuldiger Menschen und Spaß am Herabwürdigen von Frauen findet sowie Vergewaltiger unterstützt, ist für das Präsidentenamt nicht geeignet.»

Der Sprecher des Präsidenten, Harry Roque, sagte, die Aussage solle nicht zu ernst genommen werden, da Duterte für seine Witze bekannt sei. Menschen außerhalb der nördlichen Region Luzon hätten in der Regel einen «anderen Sinn für Humor» und würden «Dinge nicht so ernst nehmen». Duterte ist der Vergangenheit wegen seiner Äußerungen über Vergewaltigung bereits mehrfach scharf kritisiert worden.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.