Portal von Nobelpreisträgerin Ressa siegt vor Gericht

Die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa, CEO der Online-Nachrichtenseite Rappler, reagiert, bevor sie das Rappler-Büro in Pasig City, Metro Manila, betritt. Foto: epa/Rolex Dela Pena
Die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa, CEO der Online-Nachrichtenseite Rappler, reagiert, bevor sie das Rappler-Büro in Pasig City, Metro Manila, betritt. Foto: epa/Rolex Dela Pena

MANILA: Auf den Philippinen war die Nachrichtenseite von Maria Ressa zu Zeiten des damaligen Präsidenten Rodrigo Duterte geschlossen worden. Dennoch publizierte sie weiter - und feiert jetzt einen Sieg.

Das philippinische Online-Nachrichtenportal Rappler von Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa hat erfolgreich gegen die noch zu Zeiten der Regierung von Präsident Rodrigo Duterte (2016 bis 2022) verhängte Schließung geklagt. Ein Berufungsgericht habe Behörden angewiesen, die Betriebslizenz wieder in Kraft zu setzen, teilte Rappler auf der Plattform X mit.

Rappler berichtete seinerzeit ausführlich über den Anti-Drogen-Kampf Dutertes, der seit 2016 mehr als 7.000 Menschenleben gefordert hatte. Die Regierung warf Rappler und Ressa, die seit 2012 Chefredakteurin ist, vor, Falschnachrichten zu verbreiten.

Trotz der angeordneten Schließung publizierte Rappler weiter, ging gerichtlich dagegen vor - und bekam Recht. Das Berufungsgericht befand Rappler zufolge bereits am 23. Juli, dass Eigentum und Kontrolle der Nachrichtenseite und der dazugehörigen Holding derzeit im Einklang mit den Vorschriften «vollständig» in philippinischer Hand lägen. Genau das hatte die philippinische Börsenaufsicht SEC seinerzeit anders gesehen und unter anderem angebliche Verstöße gegen Vorschriften zum ausländischen Besitz von Medienunternehmen als Grund für die 2018 angeordnete Schließung angegeben.

Investigativ-Reporterin Ressa war im Rahmen ihrer Arbeit bedroht, verhaftet und angeklagt worden. In einem Verleumdungsprozess war die 60-Jährige im Jahr 2020 zu einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Jahren verurteilt worden. Sie kam aber auf Kaution frei und legte Berufung ein. Ende 2021 erhielt sie den Friedensnobelpreis für ihre «Bemühungen um den Schutz der Meinungsfreiheit».

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