Polizei verzeichnet mehr Morde an Frauen

Foto: epa/Luca Zennaro
Foto: epa/Luca Zennaro

ROM: In Italien sind die Fälle von Morden an Frauen (Femizide) und von Online-Kriminalität 2021 gestiegen. Mit Stand 26. Dezember hätten die Behörden 116 Femizide verzeichnet, teilte das Innenministerium in Rom am Mittwoch in einem Jahresbericht mit. 2019 lag die Zahl noch bei 110.

100 dieser Frauen seien im familiären Umfeld und wiederum 68 davon durch ihren Partner ums Leben gekommen. Femizide beschäftigen auch die italienische Politik schon länger. Anfang des Monats einigte sich die Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi auf einen Gesetzentwurf, der unter anderem härtere Maßnahmen gegen mögliche Täter und mehr Schutz für Frauen vorsieht.

Im Bereich Internet-Kriminalität registrierte die Polizei dem Bericht zufolge 30,5 Prozent mehr Fälle als im selben Vorjahreszeitraum und damit einen deutlichen Anstieg. Die Ermittler führten dies unter anderem auf die Pandemie zurück, da mehr Menschen von zu Hause und somit mehr online arbeiteten. Die Täter hätten zum Beispiel die persönlichen Daten ihrer Opfer mittels Phishing, also gefälschten Webseiten oder E-Mails, ergaunert.

Insgesamt stand 2021 mit Blick auf die Kriminalität wie schon im Vorjahr unter dem Einfluss der Pandemie. «Es gibt einen leichten Anstieg der Taten gemessen an 2020, was vom Lockdown beeinflusst und von den schweren Beschränkungen gekennzeichnet war, aber 2021 sind wir dennoch auf einem generell niedrigeren Niveau als in der Zeit vor der Pandemie», erklärte der Vize-Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Vittorio Rizzi.

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