Polizei geht in Yangon gegen Demonstranten vor

Die Bereitschaftspolizei rückt auf Demonstranten während eines Protestes gegen den Militärputsch in der Nähe von Myaynigone in Yangon vor. Foto: epa/Nyein Chan Naing
Die Bereitschaftspolizei rückt auf Demonstranten während eines Protestes gegen den Militärputsch in der Nähe von Myaynigone in Yangon vor. Foto: epa/Nyein Chan Naing

NAYPIDAW: In Myanmar sind Sicherheitskräfte sind am Samstag erneut gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. In der größten Stadt Rangun feuerte die Polizei an mehreren Orten, an denen sich die Demonstranten zu Kundgebungen gegen die Junta versammelt hatten, Schüsse ab und nahm Teilnehmer fest, wie Augenzeugen in sozialen Netzwerken berichteten. Auch aus anderen Städten wurde ein massives Vorgehen der Sicherheitskräfte gemeldet, die unter anderem Tränengas und Gummigeschosse gegen Demonstranten einsetzten. Nach einem Bericht des Online-Portals «Myanmar Now» gerieten in Rangun auch Journalisten, die über die Proteste berichteten, ins Visier der Polizei.

Anfang Februar hatte das Militär in Myanmar gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November mit klarem Vorsprung gewonnen. Seit dem Umsturz hatte es immer wieder Massenproteste in Myanmar gegeben. Die Demonstranten fordern die Freilassung der festgesetzten Regierungschefin und die Wiedereinsetzung ihrer zivilen Regierung. Das Militär hat zuletzt mit zunehmender Härte gegen die Widerstandsbewegung durchgegriffen.

Der von der Militärjunta eingesetzte neue Chef der Wahlkommission in Myanmar hat unterdessen das Ergebnis der Parlamentswahl vom November für ungültig erklärt. Thein Soe habe die Entscheidung am Freitag bei einem Treffen mit politischen Parteien des südostasiatischen Landes mitgeteilt, berichtete die Zeitung «The Irrawaddy». Der Schritt der Wahlkommission heizte die Proteste im früheren Birma erneut an.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.