Angreifer von Liverpool hat sich monatelang vorbereitet

​Polizei  

Die Folgen der Explosion vor dem Liverpooler Frauenkrankenhaus in Liverpool, Foto: epa/Stringer
Die Folgen der Explosion vor dem Liverpooler Frauenkrankenhaus in Liverpool, Foto: epa/Stringer

LIVERPOOL: Der mutmaßlich Verantwortliche für die Explosion eines Taxis in Liverpool hat sich nach Polizeiangaben bereits mehrere Monate lang auf den Anschlag vorbereitet. Der Mann habe vor sieben Monaten eine Wohnung in Liverpool gemietet und «mindestens» seitdem Material für seine selbstgebaute Bombe gekauft, sagte der zuständige Polizeikommissar am Mittwoch. Es gebe außerdem Hinweise darauf, dass der 32-Jährige psychische Probleme gehabt habe.

Bei der Detonation und dem anschließenden Feuer in einem Taxi am Sonntag in Liverpool war dessen Fahrgast ums Leben gekommen. Der Mann trug den selbstgebauten Sprengsatz nach Ansicht der Polizei selbst mit sich. Er hatte sich zuvor zu einer Frauenklinik bringen lassen. Der Taxifahrer konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Polizei stuft den Vorfall als Terrorismus ein.

Die BBC berichtete unter Berufung auf Gerichtsangaben, der bei der Explosion ums Leben gekommene Mann habe zuvor vergeblich Widerspruch gegen einen abgelehnten Asylantrag eingelegt. Unklar blieb, ob das britische Innenministerium versucht hatte, den Mann des Landes zu verweisen. Die Entscheidung könnte dem Bericht zufolge bereits einige Jahre her sein.

Innenministerin Priti Patel erklärte der «Daily Mail» zufolge, der Fall von Liverpool zeige, wie «dysfunktional und kaputt» das britische Asylsystem in der Vergangenheit gewesen sei und weshalb sie es ändern wolle. Der mutmaßliche Täter habe es wie ein «Karussell» benutzt.

Auch die Church of England ist durch den Fall von Liverpool in den Fokus geraten. Dem «Telegraph» zufolge wird der Kirche vorgeworfen, Asylsuchenden teilweise dadurch zu helfen, dass sie einer Konvertierung zustimmen, die die Chancen auf Asyl erhöhen könnte. Der BBC zufolge war der Angreifer von Liverpool ein Mann aus dem Nahen Osten, der im Jahr 2017 zum Christentum konvertiert war.

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