20 Tote bei Anschlag in Somalia

Militärkonvoi in Somalia. Foto: epa/Said Yusuf Warsame
Militärkonvoi in Somalia. Foto: epa/Said Yusuf Warsame

MOGADISCHU (dpa) - Bei einem Angriff der sunnitischen Terrorgruppe Al-Shabaab auf einen Sufi-Geistlichen in Somalia sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Zunächst habe sich ein Selbstmordattentäter in einem Auto in Galkayo im Zentrum des Landes in die Luft gesprengt, sagte der Polizist Abshir Ali. Daraufhin hätten bewaffnete Kämpfer das Sufi-Zentrum des Geistlichen gestürmt und um sich geschossen.

Der Geistliche wurde demnach getötet, die anderen Opfer waren vor allem Anhänger und Familienmitglieder des Klerikers. Auch mindestens zehn Menschen seien verletzt worden. Al-Shabaab reklamierte den Anschlag im Radiosender Al-Andalus für sich.

Der Geistliche leitete in Galkayo ein Zentrum für Sufismus, das unter anderem aus Lehr- und Wohnräumen und einer Moschee besteht. Sufismus ist eine liberale Strömung des Islams mit mystischen Traditionen und Riten. Al-Shabaab und andere radikale islamistische Gruppen lehnen den Sufismus ab. Der Geistliche hatte der Poizei zufolge in den vergangenen Monaten Todesdrohungen von Al-Shabaab erhalten.

Die mit Al-Kaida verbundenen sunnitischen Fundamentalisten kämpfen in dem instabilen Land am Horn von Afrika seit Jahren um die Vorherrschaft. Bei Anschlägen haben sie bislang Tausende Menschen getötet. Eine 22.000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt die somalischen Streitkräfte im Kampf gegen die Gruppe.

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