Polen zerschlägt Ring von Cybersaboteuren

Der polnische Minister für digitale Angelegenheiten, Krzysztof Gawkowski, besucht das 33. Wirtschaftsforum in Karpacz. Foto: epa/Radek Pietruszka
Der polnische Minister für digitale Angelegenheiten, Krzysztof Gawkowski, besucht das 33. Wirtschaftsforum in Karpacz. Foto: epa/Radek Pietruszka

WARSCHAU: Das EU- und Nato-Land Polen ist zunehmend Ziel von Cyberattacken. Die Regierung in Warschau vermutet dahinter die Tätigkeit russischer und belarussischer Geheimdienste.

Polens Geheimdienste haben nach Regierungsangaben einen Ring von Saboteuren zerschlagen, die im Auftrag von Russland und Belarus Cyberattacken im Land geplant haben sollen. Ziel der Gruppe sei es gewesen, Informationen abzuschöpfen, die sich zur Erpressung von Einzelpersonen und Institutionen eignen, sagte Digitalisierungsminister Krzysztof Gawkowski in Warschau. «Dabei ging es sowohl um die Erpressung von Geld als auch darum, eine Zusammenarbeit zu erzwingen.»

Die Tatverdächtigen hätten vor allem Behörden und staatliche Konzerne im Visier gehabt, sagte der Minister weiter. Als Beispiel nannte er einen Hackerangriff auf die polnische Anti-Doping-Agentur Polada. Angaben dazu, wie viele mutmaßliche Täter der Ring umfasste und wie viele Festnahmen es gegeben hat, machte Gawkowski nicht.

In der ersten Hälfte des laufenden Jahres wurden laut Gawkowski 400.000 Fälle von mutmaßlichen Cyberattacken gemeldet. Das sei deutlich mehr als im gesamten Jahr 2023, in dem 370.000 solcher Angriffe gemeldet wurden.

Polen zählt zu den wichtigsten militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Das EU- und Nato-Land spielt auch eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Hilfe des Westens für Kiew. Von Russland wird Polen deshalb als Feind betrachtet.

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