Längere Stationierung deutscher Patriots gefordert

Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak nimmt an einem Pressetermin auf dem Flughafen Warschau-Radom in Radom teil. Foto: epa/Pawel Supernak
Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak nimmt an einem Pressetermin auf dem Flughafen Warschau-Radom in Radom teil. Foto: epa/Pawel Supernak

WARSCHAU: Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hat sich für einen längeren Verbleib deutscher Patriot-Flugabwehrsysteme in Polen ausgesprochen. Nach Berichten der Nachrichtenagentur PAP begründete er dies am Freitagabend in Ramstein mit der aktuellen Entwicklung im Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Zwei Hauptargumente sprächen dafür, erläuterte er: «Der Krieg in der Ukraine dauert noch an, die Bedrohung bleibt also noch real. Zweitens: Polen ist die wichtigste Drehscheibe, wenn es um die Unterstützung der Ukraine geht». Westliche Rüstungsgüter dorthin würden in erster Linie über Polen geliefert. Die deutschen Patriots seien Teil des als Schutz dafür notwendigen Luftabwehrsystems.

Blaszczak bezog sich mit seiner Erklärung auch auf deutsche Medienberichte, wonach deutsche Patriot-Systeme in Polen nur bis Juni und in der Slowakei nur bis Jahresende stationiert bleiben sollten.

Das deutsche Verteidigungsministerium hatte diese Berichte am Freitag allerdings relativiert. Ein Sprecher habe sich auf ursprüngliche Planungen bezogen. Die aktuellen Pläne werde man mit den Nato-Partnern abstimmen.

Der polnische Verteidigungsminister hatte sich anfangs skeptisch zur deutschen Patriot-Stationierung in Polen geäußert. Deutschland hatte Polen diese im November 2022 angeboten, nachdem Teile einer ukrainischen Abwehrrakete auf polnisches Territorium gefallen waren und zwei Menschen getötet hatten. Blaszczak hatte das Angebot in einer ersten Reaktion zurückgewiesen und vorgeschlagen, die deutschen Patriots sollten lieber direkt in der Ukraine stationiert werden.

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