PM2,5-Kampf kostet 203,83 Mio. Baht

Foto: The Nation
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BANGKOK/CHIANG MAI: Während Chiang Mai am Freitag (31. Mrz. 2023) erneut als die am stärksten verschmutzte Stadt der Welt eingestuft wurde, zeigen Zahlen, dass die thailändischen Behörden in den letzten sieben Jahren (Geschäftsjahr 2016-2022) mindestens 203,83 Millionen Baht für die Bekämpfung von PM2,5 ausgegeben haben.

PM2,5 bezieht sich auf die ultrafeinen Partikel in der Luftverschmutzung, die mit einem vorzeitigen Tod durch Herz-, Lungen- und andere Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.

Aus den von der Nachrichtenagentur Krungthep Turakij zusammengestellten Zahlen geht hervor, dass die thailändischen Behörden in den letzten sieben Jahren mindestens 761 Projekte zur Bekämpfung der PM2,5-Belastung auf den Weg gebracht haben.

Allein im letzten Jahr (Geschäftsjahr 2022) wurden 52,22 Millionen Baht für 144 Projekte ausgegeben.

Darunter waren 16,81 Millionen Baht, die das Ministerium für Landverkehr für die Beschaffung von Dieselrauch-Messgeräten ausgab.

Unterdessen gab die Bangkok Metropolitan Administration (BMA) 14,35 Millionen Baht für einen Vertrag über den Betrieb und die Wartung von PM2,5-Messgeräten in öffentlichen Parks in der Hauptstadt aus.

Im Haushaltsjahr 2021 wurden 193 Projekte im Wert von 30,40 Millionen Baht durchgeführt. Darunter waren 3,98 Millionen Baht, die das Gesundheitsministerium am 19. März 2021 für die Beschaffung von Luftreinigern und PM2,5-Messgeräten ausgab.

Im Haushaltsjahr 2020 wurden 327 Projekte im Wert von 94,55 Millionen Baht durchgeführt. Die BMA gab am 25. September 2020 43,99 Millionen Baht für die Beschaffung von PM2,5-Messgeräten und einen Vertrag für PM2,5-Messgeräte in öffentlichen Parks in der Hauptstadt aus.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden 94 Projekte im Wert von 24,25 Mio. Baht umgesetzt. Das Ministerium für Industriearbeiten gab am 1. August 2019 10,85 Millionen Baht für die Einstellung eines Beraters für ein Projekt zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung von PM2,5 in Fabriken in Bangkok und Umgebung aus.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde nur ein Projekt verzeichnet, als die Rajamangala University of Technology Lanna 1,99 Millionen Baht für die Beschaffung eines PM2,5-Messgeräts für den Bezirk Doi Saket in Chiang Mai ausgab.

Im Geschäftsjahr 2017 gab es ebenfalls nur ein Projekt, bei dem das Gesundheitsministerium 385.200 Baht für die Beschaffung von PM10- und PM2,5-Messgeräten ausgab.

Im Jahr 2016 wurde ein Projekt durchgeführt. Die Abteilung für Verschmutzungskontrolle gab 34.893 Baht für die Wartung eines PM2,5-Messgeräts im Unterbezirk Na Phralan von Saraburi und eines PM2,5-Datenloggers an einer Station nahe der Ayutthayawittayalai School in Ayutthaya aus.

Die Stadt Chiang Mai verzeichnete am Freitag einen Luftqualitätsindex von 331, so die Schweizer Website IQAir. Die PM2,5-Werte in der Stadt lagen bei 280,7 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit mehr als fünfmal so hoch wie der in Thailand geltende Grenzwert von 50 Mikrogramm.

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Gerd Lellé 02.04.23 09:04
Hua Hin ist die Nächste
Ja im Kampf gegen die elende Luftverschmutzung Geld für Messgeräte ausgeben!?
Das Problem muss man an der Wurzel, bei den Verursachern anpacken: bei den Thais selber. Solange sie Buschbrände entfachen, an jeder Ecke ihren Müll mit Pneus und Plastik verbrennen, das tun sie meist nachts, wenn sie keiner sieht, dann ändert sich im Land überhaupt nichts. Nur brutale Geldstrafen und Gefängnis helfen hier.
Dieter Kowalski 01.04.23 16:50
@ Hert Kerp
Warum das nicht geschieht?
Weil alle den Tango Corrupti tanzen.
Ingo Kerp 01.04.23 15:56
Wie man jährlich leider konstatieren muß, sind die Anschaffungen rausgeschmissenes Geld. Mit keinem der teuren Meßgeräte verbessert man die Luft. Konsequente Umsetzung der Gesetze durch die Behoerden würden eine sofortige Verbesserung der Situation schaffen. Warum das nicht geschieht, weiß nur Buddha.
Rolf W. Schwake 01.04.23 15:00
Messgeräte und deren Wartung ...
... scheinen hier mehr als blindwütiger Aktionismus zu stehen, nach dem Motto:"Wie kann ich die Luft reinigen, ohne Wirtschaft und Tourismus zu stark zu beeinträchtigen ...
Das Omen 01.04.23 11:56
Beschaffung nicht Bekämpfung
Hier wird ja nur von Beschaffung von Geräten geschrieben und um die Bekämpfung gegen die Umweltverschmutzung. Es lässt sich ja auch nur Geld ( Kommission) mit der Beschaffung verdienen und nicht mit wirklichen Bekämpfung, das kostet nämlich Geld .
michael von wob 01.04.23 10:50
pa pa lapap
Wo kämpfen sie denn und wo geht die viele Kohle hin ? Dieser Bericht ist nur ein Märchen !
Harald Mannel 01.04.23 10:30
Gewaltige Anstrengungen
der heroische Kampf gegen die Luftverschmutzung mit solchen gewaltigen Summen ist aller Ehren wert. Irnoie aus! Hier im Bereich Phetchabun kümmern sich die Leute nicht um den Umweltschutz. Es werden weiter Felder in Brand gesetzt, Hausmüll verbrannt und viele Autos und Motorräder siehen schwarze Rauchschwaden hinter sich her! Die Polizei sieht man auch nirgends, auch bei im Straßenverkehr sieht man sie nicht, um ihre Arbeit zu tun. Also sie tun absolut nichts! Diese Ignoranz gegenüber Umweltproblemen hängt wohl auch mit der Mentalität der meisten Menschen zusammen und ihrer Dummheit! Es kommt einem so vor , als ob ihnen ihre eigene Gesundheit nichts wert ist! Das die Behandlung der steigenden Anzahl von Erkrankungen, die aus diesen Umweltskandalen entstehen mehr und mehr Geld kostet ist wahrscheinlich uninteressant! Und die Politik rät Masken zu tragen und zu Hause zu bleiben. Tolle Ratschläge...Politiker halt!
Ronaldo 31.03.23 19:50
Genau Norbert, die Kosten für Krankheit fehlen und
überhaupt: wie berechnet man den finanziellen Wert für ein vorzeitiges Ableben?
Norbert Schettler 31.03.23 18:10
Was vergessen
bei den Ausgaben. Nämlich die immensen Kosten für die Behandlung der vielen, vielen Erkrankten.