Plant China Militärbasis in Kambodscha?

​USA verhängen Sanktionen

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, spricht während einer Pressekonferenz in Peking. Foto: epa/U Hong
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, spricht während einer Pressekonferenz in Peking. Foto: epa/U Hong

PEKING/WASHINGTON: Zwischen den USA und China ist ein heftiger Streit um Pekings angebliche militärische Ambitionen in Kambodscha entbrannt. Das US-Finanzministerium verhängte Sanktionen gegen ein chinesisches Unternehmen, das im kambodschanischen Dara Sakor ein Milliardenprojekt mit einem großen Flughafen und Tiefseehafen entwickelt, die nach US-Vermutungen auch vom chinesischen Militär genutzt werden könnten. Die Union Development Group (UDG) wurde auf eine schwarze Liste gesetzt und ihr Eigentum in den USA eingefroren.

Chinas Regierung protestierte scharf. Außenamtssprecher Wang Wenbin sprach am Mittwoch von «unbegründeten Vorwürfen». Die USA benutzten Vorwände, «um mit der bösen Ansicht, China einzudämmen und zu unterdrücken, illegalerweise Strafmaßnahmen gegen chinesische Unternehmen zu verhängen». Die USA betrieben selbst Hunderte von Militärbasen in der Welt. «Die Scheinheiligkeit ist widerlich.»

Die Strafmaßnahmen begründete das US-Finanzministerium auch damit, dass sich UDG «fälschlicherweise» als kambodschanisches Unternehmen registriert habe, um das Land zu bekommen. Später sei es wieder zu seiner wahren Eigentümerstruktur als chinesische Firma zurückgekehrt. Das Vorgehen wurde auch mit dem Magnitzky-Gesetz begründet, das Sanktionen wegen Menschenrechtsverletzungen und Korruption erlaubt.

Das Unternehmen habe mit korrupten kambodschanischen Funktionären kooperiert. Auch sei «militärische Gewalt gegen unschuldige Menschen eingesetzt» worden, hieß es in der Mitteilung. Genannt wurde der frühere Stabschef Kun Kim, gegen den im Dezember Sanktionen verhängt worden waren. Menschen seien von ihrem Land vertrieben worden.

Das US-Finanzministerium hob hervor, dass eine permanente militärische Präsenz in Kambodscha die regionale Stabilität und die Aussichten für eine friedliche Lösung von Streitigkeiten gefährden würde. Die Regierung Kambodschas, ein Verbündeter Chinas, hat in der Vergangenheit allerdings immer wieder beteuert, es gehe in Dara Sakor nicht um einen möglichen chinesischen Militärstützpunkt.

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Leserkommentare

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Klaus-Peter Kostag 17.09.20 15:51
Herr Pires,
Sie haben ja so recht. China gehört insgesamt verboten, bevor es mit seinen DEMOKRATIE-Bomben immer wieder andere Völker überfällt, die JewSA gar völlig ausrotten können. Wollen wir beide nicht einen Demokratie-Fanclub gründen, gegen das den edlen Amerikanern weltweit täglich widerfahrende Unrecht, NORDSTREAM II beispielsweise?
Markus Boos 17.09.20 14:07
Ja Hans Wopalensky
Wenn zwei dasselbe tun, ist es eben nicht dasselbe.

China nutzt die Schwäche der katastrophal geführten USA. Mir macht diese Einseitigkeit Bauchweh. Und die Russen verhalten sich auffällig unauffällig.
Ingo Kerp 17.09.20 12:52
Die Chinesen bedrohen die regionle Stabilität und gefährden friedliche Loesungen. So weit die Beurteilung der Ameikaner. Im Umkehrschluß bedeutet das, laßt uns Amis eine Basis errichten und alles bleibt garantiert friedlich. Wie wäre es, wenn man den souveränen Staat Kambodscha selbst entscheiden läßt, wenn es haben will?
Hans Wopalensky 17.09.20 12:22
Militarbasen
Die USA nehmen für sich in Anspruch, die Einzigen zu sein, die Militärbasen auf der ganzen Welt haben dürfen. Mit welchem Recht? Wenn China mit den Nachbarn kooperiert, kann man das gut oder schlecht finden, aber das ist in diesem Fall eindeutig Sache der Kambodschaner.
Dracomir Pires 17.09.20 11:52
Der chinesische Krake ...
... breitet immer weiter seine gefährlichen Arme aus. China hat keine Freunde, weil es viel zu aggressiv expandiert. Mir waren die Chinesen viel lieber, als sie noch hinter der grossen Mauer Velo fuhren.