MIERCUREA CIUC: Bären leben in großer Zahl in den Wäldern der Karpaten. Kommen sie dem Menschen zu nahe, können sie gefährlich werden.
In den rumänischen Karpaten ist ein Mann beim Sammeln von Pilzen von einem Bären angegriffen und verletzt worden. Andere Pilzsammler in dem Wald in der Nähe der Gemeinde Sansimion (Kreis Harghita) vertrieben das aggressive Tier durch lautes Klopfen auf ihre Eimer, wie die Nachrichtenagentur Agerpres unter Berufung auf den Bürgermeister des Ortes, Istvan Kozma, berichtete. Ein Krankenwagen brachte den Verletzten ins Unfallkrankenhaus der Kreishauptstadt Miercurea Ciuc.
Der Vorfall ereignete sich bereits am Dienstag und wurde am Mittwoch bekannt. Krankenhausärzte bezeichneten den Zustand des Angegriffenen laut Agerpres als stabil. Er habe Biss- und Schürfwunden an den Armen, Beinen und im Gesicht erlitten. Augenzeugen berichteten, dass es sich bei dem angreifenden Tier um eine Bärin gehandelt habe, in deren Begleitung drei Junge gewesen seien.
Erst vor gut einem Monat hatte ein Bär in den südlichen Karpaten eine 19-jährige Frau getötet, die als Wanderin unterwegs gewesen war. Vor dreieinhalb Wochen griff in derselben Region ein Bär einen Schafhirten an und biss ihm ins Bein.
In Rumäniens Karpaten leben nach Schätzung der Regierung etwa 8.000 Braunbären. Es ist die zweitgrößte Bärenpopulation in Europa, nach jener in Russland. Die Tiere greifen immer wieder Wanderer an, dringen in Bauernhöfe ein und durchwühlen in Städten die Mülltonnen auf der Suche nach Nahrung. Nach dem jüngsten Todesfall hatte Rumäniens Ministerpräsident Marcel Ciolacu eine Verschärfung des Vorgehens gegen Bären angekündigt. Ein neues Gesetz solle regeln, dass in bestimmten Risikoregionen mehr Bären erschossen werden.