BANGKOK/PHUKET: Regierungssprecherin Traisuree Taisaranakul rief am Freitagnachmittag eine Pressekonferenz ein, um auf die wachsende Besorgnis der thailändischen Bevölkerung in sozialen Medien zu reagieren, die befürchten, dass die Rückkehr ausländischer Touristen eine neue Coronavirus-Welle und erneute Beschränkungen des öffentlichen Lebens auslösen könnte.
Traisuree bezog sich auf das viel diskutierte Phuket-Modell, das im Prinzip gebilligt, aber noch nicht vollständig genehmigt wurde und das von vielen prominenten thailändischen Ärzten entschieden abgelehnt wird. Sie betonen, dass jeder Plan zur Öffnung des Landes, egal wie viele Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, zu mehr Infektionen und möglicherweise zu erneuten Beschränkungen führen wird.
Mehrere Regierungsmitglieder ließen zwischenzeitlich in den Medien verlautbaren, dass die Diskussion um den umstrittenen Plan hinter verschlossenen Türen zwischen Tourismusexperten und führenden Ärzten, die hautsächlich dem Center for Covid-19 Situation Administration angehören, zu eskalieren droht.
Premierminister Prayut Chan-o-cha betonte nach seiner mobilen Kabinettssitzung in der Provinz Chonburi an der Ostküste des Landes, zu der auch Pattaya gehört, dass die Grenzen des Landes nicht so lange für ausländische Besucher geschlossen bleiben können, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht und alle geimpft sind, da die wichtigsten Touristendestinationen Thailands, darunter Koh Samui, Pattaya und Phuket, bereits jetzt schwer geschädigt sind und die dort ansässige Geschäftswelt keine weiteren sechs Monate überleben könnte.
Die Auswirkungen der Schließung haben sich auch auf tourismusferne Branchen wie Banken, Vermieter, Großhändler usw. ausgewirkt. Die Wirtschaft Pattayas hängt zu etwa 80 Prozent vom internationalen Tourismus ab, den es derzeit nicht gibt. Auf den Inseln Samui und Phuket soll die Situation noch gravierender sein, da sie für thailändische Inlandstouristen schwieriger zu erreichen sind, erläuterte Khun Traisuree.
Auf der Pressekonferenz am Freitag reagierte sie auf die Befürchtungen und Vorwürfe der Kritiker des Phuket-Plans:
Sie erklärte, dass der Plan nur im Grundsatz gebilligt worden sei und dass viele Punkte noch ausgearbeitet werden müssten. Die Grenzen würden sich am 1. Oktober nicht „magisch öffnen“ und Tausende von Ausländern ohne Vorsichtsmaßnahmen hineingelassen werden, wie einige Netizen in sozialen Medien befürchten, so Khun Traisuree.
Gemäß der Regierungssprecherin ist einer der wichtigsten Aspekte der Entscheidungsfindung, welche Ausländer und welche Nationen ins Land gelassen werden könnten; wobei Hochrisikoländer von vornherein nicht in Betracht gezogen werden. Sie fügte hinzu, dass das hohe Risiko nicht ausschließlich nur anhand der Zahl der Fälle bemessen wird, sondern auch in Bezug auf die Kontrollmaßnahmen und die eingesetzte Technologie.
Khun Traisuree betonte, dass nur Touristen aus Ländern mit einem geringen Covid-19-Risiko die Einreise nach Thailand gestattet werden soll. Zudem müssten ohnehin alle Schutzmaßnahmen vom Center for Covid-19 Situation Administration (CCSA) genehmigt werden.
Zum Abschluss der Pressekonferenz appellierte sie an die thailändische Bevölkerung, insbesondere an die Einwohner Phukets, Ruhe zu bewahren. Sie versicherte den besorgten Menschen, dass alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, bevor sich ausländische Touristen frei auf dem Eiland bewegen dürfen.